Werke von Hans Arp

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Arp-Museum Bahnhof Rolandseck
53424 Remagen

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 126 (1997).
Kategorie:
Jahr: 1997
Künstler: Arp; Hans
Gattung: Plastik/Skulptur
Land: Rheinland-Pfalz

Beschreibung

Der 1886 in Straßburg geborene und am 7. Juni 1966 in Basel verstorbene Hans Arp ist eine bedeutende Künstlerpersönlichkeit des 20. Jahrhunderts. Vielseitig begabt, hat er seit Beginn seiner künstlerischen und literarischen Tätigkeit wegweisende und eigenständige Beiträge zur Kunst unseres Jahrhunderts geleistet. Arp beteiligte sich an allen künstlerischen Bewegungen der gegenständlichen und nichtgegenständlichen Kunst der zwanziger und dreißiger Jahre; in Paris kam er in Kontakt mit dem Kubismus, in München schloß er sich um 1912 dem Künstlerkreis um Wassily Kandinsky und dem Blauen Reiter an, 1913 gehörte er in Berlin zu dem Kreis um Herwagt Waldens Sturm-Galerie. In den zwanziger und dreißiger Jahren wirkte er maßgeblich an Dada in Zürich und dem Surrealismus in Paris mit. Arp vermied es jedoch bewußt, sich für eine einzige künstlerische Doktrin vereinnahmen zu lassen.Der mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder vom Land Rheinland-Pfalz erworbene Komplex von 125 Arbeiten gibt einen sehr guten Überblick über das weitgespannte Schaffen des Künstlers und seiner Techniken.Unter der Werkgruppe der Stickereien, Ölbilder und Reliefs ist als älteste Arbeit ein Stickerei von 1914 mit strengen geometrischen Formen in symmetrischen Anordnung charakteristisch für diese Schaffensphase. Weiterhin konnten 17 Plastiken aus weißem Marmor, Bronze und einer Arbeit aus blauem Muranoglas aus den Jahren zwischen 1937 und 1965 erworben werden. Es sind hier Beispiele für Arps organoide Wachstumsformen, die mit ihren gerundeten und fließenden Umrissen bereits in den zwanziger Jahren voll entwickelt waren, vertreten, es überwiegen indes Arbeiten aus dem von Arp in den fünfziger und sechziger Jahren angewandten Prinzip der Konfrontation von geometrischen und organischen Formen.Die Collagen und papiers déchirés bilden mit 44 Arbeiten den zahlenmäßig größten Komplex. Sie nehmen im Schaffen Arps von Beginn an einen breiten Raum ein, da viele bildnerische Ideen, die in Reliefs und ab 1930 in Plastiken umgesetzt wurden, zuvor in graphischen Arbeiten untersucht und bildnerisch verarbeitet wurden.Auch bei den Gouachen, Aquarellen und Zeichnungen liegt das Schwergewicht der Arbeiten auf dem Spätwerk des Künstlers, das somit in seiner ganzen Breite und Vielfalt dokumentiert ist.Mit der vorliegenden Erwerbung aus dem Nachlaß von Hans Arp konnte eine besonders seltene glückliche Gelegenheit genutzt werden, ein zusammenhängendes Konvolut qualitätvoller Arbeiten des Künstlers für die Öffentlichkeit zu sichern und damit vor der Versteigerung einzelner Werke zu bewahren. Dies ist besonders begrüßenswert angesichts der Bedeutung Arps über seinen künstlerischen Rang hinaus als ein großer Vermittler zwischen der deutschen und französischen Kultur.Die Werke werden im Arp-Museum im Bahnhof Rolandseck zu sehen sein.

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