Kinderporträt für Dix-Sammlung des Kunstmuseum Stuttgart

„Otto Dix hat nicht nur eine bedeutende Rolle als Maler von Kinderbildnissen. Kein Museum weltweit hat eine größere Sammlung seiner Kinderporträts als das Kunstmuseum Stuttgart, anhand derer sich unterschiedliche Schaffensphasen von Dix nachvollziehen lassen. Hier ist ‚Ursus mit Kreisel‘ Blickfang und Sympathieträger. Das Werk steht zudem symbolisch für die enge Verbundenheit des Museums mit der Familie Dix. Noch vor einigen Jahren hat der als Restaurator tätige Sohn Ursus Dix selbst einen Zustandsbericht für das Gemälde angefertigt“, sagt Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder.

Otto Dix, Ursus mit Kreisel, © VG Bild-Kunst, Bonn 2019
Otto Dix, Ursus mit Kreisel, 1928, Öl und Tempera auf Holz, 79,9 x 60,1 cm, Erworben 2019 mit Mitteln der Landeshauptstadt Stuttgart, der Kulturstiftung der Länder und der Ernst von Siemens Kunststiftung; Foto: Kunstmuseum Stuttgart © VG Bild-Kunst, Bonn 2019

Seit 2006 befand sich das Kinderporträt als Dauerleihgabe in der Dix-Sammlung des Kunstmuseums Stuttgart und sollte nun verkauft werden. Das mittelformatige Gemälde, das Dix‘ ältesten Sohn Ursus als Kleinkind darstellt, ist für die Sammlung an Kinderbildnissen von zentraler Bedeutung. Mit der Abbildung des Kreisels in der Hand des Kindes verweist das Werk auf den zirkulären Prozess des Lebens, den Dix, inspiriert von der Lektüre Friedrich Nietzsches, in seinen Malereien wiederholt aufgriff.

Der umfangreiche Bestand an Kinderbildnissen von Otto Dix, einem der bedeutendsten deutschen Künstler des 20. Jahrhunderts, ist ein Alleinstellungsmerkmal des Kunstmuseums Stuttgart. Es handelt sich bei dem erworbenen Gemälde um eine der vier Darstellungen von Ursus, die sich in der Sammlung des Museums befinden. Gemeinsam mit den Werken „Neugeborenes Kind auf Händen (Ursus)“ (1927), „Spielende Kinder (Nelly mit Puppe und Ursus)“ (1929) und „Ursus sitzend“ (1931) gibt es einen umfassenden Einblick sowohl in die formale als auch in die inhaltliche Auseinandersetzung des Künstlers mit dem Kinderporträt. Zudem bildet es ein spannungsreiches Pendant zum Gemälde „Nelly mit Spielzeug“ (1925), in dem Nelly, das erstgeborene Kind von Otto Dix – die vier Jahre ältere Schwester von Ursus – zu sehen ist.

Weitere Förderer dieser Erwerbung: Landeshauptstadt Stuttgart, Ernst von Siemens Kunststiftung