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Transkription des Interviews zur Ausstellung „Lovis Corinth. Bildrausch“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg 24. Oktober 2025 bis zum 18. Januar 2026.
Drei kurze Statements aus dem späteren Interview:
- Also eine kriminalistische Arbeit war es auf jeden Fall.
- Lovis Corinth hatte immer den Komplex, er kann nicht zeichnen.
- Also Corinth galt ja bei den Zeitgenossen schon als genialer Schnellmaler. Das war eine hart erarbeitete Fähigkeit.
Teaser: Ein Podcast von der Kulturstiftung der Länder.
Interviewer:
Ich grüße Sie, liebe Hörerinnen und Hörer, zu einer weiteren Episode des Podcast „Ausstellungstipps der Kulturstiftung der Länder“, in dem wir die von der Kulturstiftung der Länder geförderten Ausstellungen vorstellen. Jetzt geht es um einen der wichtigsten und einflussreichsten, manche würden sagen einen der bedeutendsten Maler des beginnenden 20. Jahrhunderts, Lovis Corinth. Das Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg hat dessen 100. Todestag zum Anlass genommen, ihm eine Ausstellung zu widmen, über die ich jetzt mit einer der Macherinnen, Dr. Mona Stocker, spreche.
Ich grüße Sie, Frau Stocker. Schöne Grüße nach Regensburg.
Mona Stocker:
Hallo, Herr Moek. Viele Grüße auch aus Regensburg.
Interviewer:
Frau Stocker, was genau zeigen Sie in Ihrer Ausstellung?
Mona Stocker:
Wir zeigen eine Ausstellung mit Werken von Lovis Corinth. Und es geht aber um das Thema Bildermachen, also Bildermachen bei Corinth. Und das ist deswegen möglich, weil wir einen bislang ungehobenen Schatz in unserer Sammlung haben, in der grafischen Sammlung, nämlich zwölf Skizzenbücher von der Hand Corinths und ein Album, in das er Zeichnungen eingeklebt hat.
Interviewer:
Für die Hörerinnen und Hörer, die ihn nicht kennen, wer war der Mensch, wer war der Maler Lovis Corinth, der, ich sagte es ja schon bisweilen, als einer der bedeutendsten deutschen Maler seiner Zeit bezeichnet wird.
Mona Stocker:
Lovis Corinth war einer der Künstler, die an der Umbruchstelle vom 19. zum 20. Jahrhundert stehen und in seiner individuellen Art ganz maßgeblich auch die Wege bereitet hat für die zeitgenössische Kunst oder für die Avantgarde-Kunst des 20. Jahrhunderts.
Interviewer:
Es gibt ja Menschen, die sagen, er ist sowohl dem Impressionismus als auch dem Expressionismus zuzurechnen. Wie würden Sie das einordnen?
Mona Stocker:
Also das sind die gängigen Kategorien, mit denen sein Werk immer beschrieben wird. Das hat eine gewisse Berechtigung, auch einfach in den Zeitläuften. Unsere Ansicht ist aber doch, dass Corinth sehr stark im 19. Jahrhundert verwurzelt ist. Er ist 1858 geboren. Er erhält seine komplette Ausbildung nach den akademischen strikten Lehren des 19. Jahrhunderts, die er auch verinnerlicht und anwendet. Aber er befreit sich einfach sukzessive davon. Durch eiserne Arbeit, dadurch, dass er immer wieder am gleichen Motiv arbeitet. Also er perfektioniert das so weit, dass er damit die Freiheit gewinnt, sich von dem alten Korsett zu lösen.
Interviewer:
Und warum bezeichnet man ihn als einen der bedeutendsten Maler?
Mona Stocker:
Bei Corinth geht das am Ende so weit, dass Motive, die ganz klar ein Thema haben, die eine Geschichte erzählen, gar nicht mehr unbedingt auf den ersten Blick motivisch entschlüsselbar sind für den Betrachter. Weil die Farbe so eine Freiheit gewinnt, dass die Konturen verfließen, dass Corinth aus der Farbe herausarbeitet. Und Corinths freier Umgang mit der Farbe ist einfach etwas, was prägend wird später für die Farbfeldmalerei, für den abstrakten Expressionismus, wo es einfach nur noch um das Gestalten, das abstrahierte Gestalten mit Farbe geht im 20. Jahrhundert.
Interviewer:
Eines der Kriterien der Kulturstiftung der Länder für die Förderung von Ausstellungen ist ja, dass diese Ausstellungen jeweils von der eigenen Sammlung des Hauses ausgehen sollen. Insofern passen Lovis Corinth und ihr Haus ja bestens zusammen.
Mona Stocker:
Lovis Corinth und sein Bestand sind eine ganz tragende Säule unseres Hauses. Wir haben einen sehr umfangreichen Corinth-Bestand in allen Werkgattungen. Also wir haben zwölf Gemälde im Haus. Wir haben über 700 Arbeiten auf Papier, soweit man das überhaupt schätzen und zählen kann. Und wir haben eben diese bislang unpublizierten Skizzenbücher. Das heißt, wir können allein schon aus dem Bestand heraus eine Menge sagen über seinen Werkprozess.
Interviewer:
Ihre Ausstellung präsentiert die Ergebnisse einer umfangreichen Forschungsarbeit in Ihrem Haus. Sie haben gerade schon von den Skizzenbüchern gesprochen. Inwiefern haben Sie die denn erforscht?
Mona Stocker:
Die Skizzenbücher sind weitestgehend aus dem Nachlass der Familie zu uns gekommen, in den 80er und 90er Jahren des 20. Jahrhunderts. Und lagen seitdem in der grafischen Sammlung. Und wir haben uns jetzt mal dran gemacht, überhaupt zu schauen, inwieweit sind diese Bücher komplett, inwieweit fehlen Seiten. Die Bindungen sind weitestgehend noch intakt, aber es gibt auch Teile, wo Blätter lose eingelegt waren, die dann von späterer Hand durchnummeriert waren. Und wir haben einfach mal versucht herauszufinden, wie diese Blätter ursprünglich gelegen haben, um einen Eindruck zu haben von der Abfolge, wie Corinth gearbeitet hat in seinen Büchern. und aber auch, um zu wissen, wie viel ist noch da und wie viel fehlt und kann möglicherweise anderweitig an Zeichnungen, die herausgelöst wurden, die dann eigene Wege gegangen sind, nochmal rekonstruiert werden.
Interviewer:
Jetzt unterstelle ich mal, diese Skizzenbücher sind sozusagen die Vorlage für die Gemälde von Lovis Corinth. Ist das richtig?
Mona Stocker:
Das ist eben zum Teil richtig. Also die Skizzenbücher sind, darin findet sich der erste Ausdruck von dem, was Lovis Corinth durch den Kopf gegangen ist. Das waren zum Teil spontane Seheindrücke, Dinge, die ihn fasziniert haben. Es gibt aber eben auch Studien zu Gemälden, wo er dann auch manchmal einen Rahmen drum gezeichnet hat, also die auch irgendwie erkennbar sind innerhalb des Ablaufs in den Büchern. Und unser Ansinnen war dann herauszufinden, welche Skizzen sind solchen Vorbereitungen zuzurechnen und inwieweit sind diese Gemälde noch recherchierbar und eventuell auch ausleihbar.
Interviewer:
Verstehe ich Sie richtig, dass Sie die Skizzen sozusagen in eine chronologische Reihenfolge gebracht haben, um dann zu schauen, welche Skizzen sind Vorlagen für welche Gemälde?
Mona Stocker:
Also in etwa, die Skizzenbücher waren grob datiert bislang. Wir haben sie dann im Zuge der Bearbeitung nochmal präziser fassen können, eben auch durch diese Zuordnung zu datierten Gemälden. Und der Gedanke war einfach zu zeigen, wie entwickelt sich denn so ein Bild? Also manchmal gibt es ganz geringe Anfänge, nur mal erstmal die eine Komposition in etwawaage festhalten oder Details von Figuren oder von prominenten Motiven innerhalb des Bildes und wie sie sich dann verändern und weiterentwickeln, das wollen wir in der Ausstellung zeigen. Also wie Corinth vorgeht, um sich dem Bild, der hatte einen sehr hohen Anspruch an sich und der hatte sehr klare Vorstellungen, welche Kriterien er erfüllen möchte und auch muss, um Erfolg zu haben in der Kunstszene, wie er da vorgeht. Also wir schauen ihm praktisch über die Schulter. Das ist ein geheimer Blick, der eigentlich ja nicht für öffentliche Augen gedacht war.
Interviewer:
Also haben Sie diese Skizzengemälden zusortiert?
Mona Stocker:
Ja, wir haben die Skizzen dann den Gemälden zusortiert und die Gemälde angefragt, sofern wir die recherchieren konnten, als Leihgaben. Viele Gemälde sind leider auch gar nicht mehr erhalten, vor allem aus dem Frühwerk. Die Skizzenbücher umfassen vor allem die frühe Zeit, so ab 1876, als Corinth auch noch an der Akademie in Königsberg eingeschrieben war als Student. Und diese Gemälde hat er zum Teil selber zerstört aus Frustration oder weil er unzufrieden war und zum Teil haben sich einfach die Spuren verloren.
Interviewer:
Wenn ich mir jetzt vorstelle, dass Sie zahllose Skizzen mit den Gemälden von Lovis Corinth abgeglichen haben, dann stelle ich mir einen großen Raum vor, in dem der ganze Boden voller Skizzen liegt oder einen langen Tisch, auf dem die Skizzen von Ihnen immer wieder neu sortiert werden. Ein wenig so wie in einem Krimi, wie eine kriminalistische Arbeit. Ist das richtig? Ist das eine richtige Vorstellung?
Mona Stocker:
Also eine kriminalistische Arbeit war es auf jeden Fall. Das mit dem Zerlegen, wir haben natürlich auch konservatorische Vorgaben. Also es ist so, die Skizzenbücher sind teilweise eben auch noch festgebunden. Aber es gibt diese losen Blätter, die haben wir dann schon, weil sie ja eigentlich auch beliebig eingelegt waren, die haben wir dann schon auf einem großen Tisch auch ausgebreitet, um zu sehen, gibt es Doppelblätter, die getrennt sind, die zusammengehören. Dann sagt uns der Abdruck von der Fadenheftung noch was über die Lage, wo das ungefähr platziert war, welche Teile gehören zusammen, wo fehlt was. Gibt es beispielsweise Abklatsche auf die gegenüberliegende Seite? Also wir hatten dann so eine ganze Reihe von Indizien, die wir abgefragt haben, um die Blätter richtig in den Büchern einzuordnen. Aber es war tatsächlich kriminalistisch und es war auch gut, zu mehreren zu schauen. Also wir haben das hier im Team gemacht, um einfach nicht voreilig Schlüsse zu ziehen, sondern wirklich kritisch das zu hinterfragen.
Interviewer:
Was haben Sie denn herausgefunden dabei? Oder fragen wir mal so, was hat denn die Forschung oder was haben Sie dabei gelernt, was nicht vorher schon längst bekannt war?
Mona Stocker:
Also wir haben gelernt, dass Corinth galt ja bei den Zeitgenossen schon als genialer Schnellmaler, also als einer, der eben nur einen Akt herunterhauen konnte, wie man das damals formuliert hat. Das konnte er auch, aber das war eine hart erarbeitete Fähigkeit. Und man sieht in den Skizzenbüchern, wie sehr er nichts dem Zufall überlassen hat. Also gerade bei frühen Werken wie dem Komplott, das er dann auch als sein Erstlingswerk bezeichnet, weil er da das Gefühl hatte, dass ihm zum ersten Mal eine gute Figurenkomposition gelungen ist. Da gibt es zig Zeichnungen und man merkt auch, es gibt diese Schwierigkeit, das sind drei Männer, die eine Verschwörung planen und sich so um einen Tisch gruppieren, diese richtigen Verhältnisse zu finden, eine Vielfalt innerhalb der Figuren darzustellen, ein Sitzmotiv richtig zu gestalten. Das ist ihm auch dann nicht so wirklich geglückt. Er hat dann später einen Bernhardinerhund davor gesetzt noch. Und das sind so Dinge, das ist einfach spannend zu sehen, wie er sich auch diese stupende Fähigkeit für die er später berühmt ist, wie er sich die hart erarbeitet.
Interviewer:
Wie vermitteln Sie so etwas in einer Ausstellung?
Mona Stocker:
Wir haben zwei Medienstationen in der Ausstellung, weil wir natürlich zwar im Katalog alles zeigen können, aber nicht in der Ausstellung. Die Bücher können ja nur in den Vitrinen auf jeweils einer Seite aufgeschlagen werden. Das heißt, man hat nur als Besucher einen sporadischen Eindruck von den Büchern. Und auf diesen zwei Touchscreens sind aber alle Skizzenbücher komplett digitalisiert und können dann per Klicks durchgeblättert werden. Wir stellen dann auf den Bildschirmen auch nochmal die Werkgenese zusammen. Und es gibt auch noch weitere Forschungen, die da Eingang gefunden haben.
Interviewer:
Also ich stelle mir das jetzt so vor, wenn ich an eine solche Medienstation trete, dass ich dort ein Gemälde in einem Zusammenhang präsentiert bekomme mit allen vorbereitenden Skizzen.
Mona Stocker:
Genau. Das ist eine Rubrik, die nennt sich Skizze wird Malerei, wo wir diese gesamten Schritte, alle Vorzeichnungen mit bis hin zum finalen Gemälde, manchmal auch noch über vorbereitende Ölstudien, also erste Erprobungen in Farbe und eben schon in der Technik der Ölmalerei, wo wir die alle zusammenstellen. Und dann gibt es diese andere Möglichkeit, einfach nur durch die Skizzenbücher so, wie sie sind, zu blättern. Aber man kann dann diese Querverweise für sich ziehen.
Interviewer:
Also was ich bis jetzt gelernt habe, ohne Ihre Ausstellung gesehen zu haben, auch ein großer Maler wie Lovis Corinth hat jedes Werk hart erarbeitet.
Mona Stocker:
Auf jeden Fall, ja.
Interviewer:
Sie haben mir im Vorfeld erzählt, dass Lovis Corinth sich in seiner frühen Phase seiner Karriere sagen lassen musste, dass er nicht zeichnen kann.
Mona Stocker:
Lovis Corinth hat in Paris an der Académie Julien studiert und sein Lehrer Bouguereau hat ihm gesagt, das ist ganz gut gemacht, aber es ist schlecht gezeichnet. Und das war eine Aussage, die er zeitlebens mit sich rumgeschleppt hatte. Er hatte immer den Komplex, er kann nicht zeichnen. Und nach dem großen Gemälde Diogenes, einem ersten literarischen Figurenbild, wie man das so nennt, was wir hier auch in der Sammlung haben, hat er hingeschmissen. Also er hatte das Gefühl, er hat dieses große Format nicht bewältigt, er hat die Figurenkonturen nicht richtig hingekriegt, so wie er es wollte. Er war einfach total enttäuscht und hat sich vorgenommen, sich selbst zu disziplinieren, indem er jetzt nur zeichnet. Und das macht er dann auch mit hartem Bleistift, großem Papier und vielen Figuren. Also gibt er wirklich das Letzte, er überträgt das Ganze dann auch noch in Radierungen. Also nochmal reine Linienkunst, um sich einfach selbst zu schulen. Natürlich konnte er zeichnen, aber ich glaube, das Ding war einfach, dass Corinth anders zeichnet. Also seine besten Zeichnungen, wie auch bei uns im Walchensee-Skizzenbuch aus der Spätzeit in den 20er Jahren, sieht man einfach, wenn Corinth frei die Kreide führt und sozusagen in schraffen oder in Flächenwerten nebeneinander zeichnet, dass das unglaubliche, also weitreichende suggestive Wirkungen sind. Aber dieses feine Konturen abzeichnen, das war einfach nicht seine Sache. Und ich glaube, er hat sich einfach im Laufe der Zeit befreit zu dem eigenen Stil, der ihm individuell war.
Interviewer:
Und trotzdem verdankt Lovis Corinth seine herausgehobene Bedeutung in der Kunstgeschichte zu einem nicht unbeträchtlichen Teil, den Frauen in seinem Leben.
Mona Stocker:
Also neben der unstrittigen, unglaublichen Fähigkeit des künstlerischen Schaffens, die er hatte, ist das natürlich auch eine Position, die geschaffen wurde, sagen wir mal. Lovis Corinth war verheiratet mit Charlotte Berend-Corinth. Sie war seine erste Schülerin, als er eine Malschule eröffnet hatte. Sie war auch eine ausgezeichnete Künstlerin. Und Charlotte Berend-Corinth hat alles daran gegeben, ihren Mann zu unterstützen, ihn bei Laune zu halten. Er hatte immer wieder schwermütige Phasen. Sie hat auch geguckt, dass das Werkverzeichnis erstellt worden ist nach seinem Tod. Das heißt, sie hat unglaublich viel Energie darauf verwendet, dass das Werk von Lovis Corinth nicht in Vergessenheit gerät. Und die Kinder haben das auch noch weiter fortgeführt, Wilhelmine und Thomas, die dann mit der Mutter ab den 30er Jahren sukzessive in die USA ausgewandert waren. Wilhelmine Corinth ist dann immer jährlich nach Deutschland gereist und hat Kontakt zu den bedeutendsten Museumsdirektoren gesucht, damit Ausstellungen stattfinden mit dem Werk ihres Vaters. Also es wurde tatsächlich schon auch daran gearbeitet, dass Lovis Corinth in der Kunstszene präsent war.
Interviewer:
Und das sind Aspekte, die man in ihrem Ausstellungskatalog findet?
Mona Stocker:
Ja, im Ausstellungskatalog wird das ganz deutlich. Die Rolle der Familie und auch das Aufbrechen der Tradition dann durch Wilhelmine, die kleinste Tochter, und die eben dann irgendwann sich auch die Frage stellt, wie weit muss sie diese Rolle noch weiter erfüllen, die ihr da angedacht war. Wir haben zwei Kataloge diesmal zur Ausstellung. Einmal die Präsentation und zum anderen haben wir auch noch einen Bestandskatalog aller Skizzenbücher, wo alle Blätter abgebildet sind, den mein Kollege, der Leiter der Grafischen Sammlung, Dr. Sebastian Schmidt herausgegeben hat. Und die Rekonstruktion haben wir im Team hier gemacht. Und es gibt auch noch eine ganz tolle Sache, die ich auch erwähnen muss, nämlich eine Fahrt über ein spätes Gemälde aus unserem Bestand von Corinth, die Geburt der Venus mit einer 40-fachen Mikroskopvergrößerung und Kamera. Und das ist einfach unfassbar, was man da an Farblandschaften sieht, die man mit dem bloßen Auge, wenn man vor dem Bild steht, auch eigentlich gar nicht mehr zuordnen kann, weil sie so fantastisch sind. Und da sieht man, wie Gekonnt, Corinth mit einem Pinselstrich mehrere Farben aufnimmt und ohne die zu verwischen aufträgt. Und wie dieses ganze Konglomerat dann diese ganze Komposition ergibt, das ist einfach fantastisch. Das lassen wir in Groß im Foyer laufen.
Interviewer:
Lovis Corinth, Bildrausch heißt die Ausstellung. Zu sehen ist sie vom 24. Oktober 2025 bis zum 18. Januar 2026 im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg. Soweit zu dieser Episode aus unserem Podcast Ausstellungstipps der Kulturstiftung der Länder, den Sie auf unserer Webseite kulturstiftung.de und dort unter Media finden und auf allen Podcastforen und auf YouTube abonnieren können oder müssen, wenn Sie keine Folge verpassen wollen. Mein Name ist Hans-Georg Moek und Ihnen, Frau Dr. Stocker, danke ich ganz herzlich für die Einblicke in Ihre Forschung und Ihre Ausstellung.
Mona Stocker:
Herzlichen Dank, Herr Moek. Vielen Dank, Herr Moek.
Im Podcast spricht Kuratorin Dr. Mona Stocker über die Ausstellung „Lovis Corinth – Bildrausch“ im Kunstforum Ostdeutsche Galerie in Regensburg. Erstmals sind dort 12 Skizzenbücher des Künstlers sowie ein Album mit frühen Zeichnungen aus der Museumssammlung zu sehen.
Lovis Corinth. Bildrausch
24. Oktober 2025 bis 18. Januar 2026
Kunstforum Ostdeutsche Galerie
Dr.-Johann-Maier-Straße 5, 93049 Regensburg
Öffnungszeiten: Dienstag – Sonntag 10–17 Uhr, Donnerstag 10–20 Uhr