Marmor am Main

Mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und der Stadt Frankfurt aus Mitteln der Stiftung Kober konnte der Städelsche Museums-Verein für die Antikensammlung des Frankfurter Liebieghauses den bekannten und bereits von Künstlern der Renaissance studierten und gezeichneten Marsyas-Sarkophag „Alberici“ aus der spätantoninischen Zeit des ausgehenden 2. Jahrhunderts n. Chr. erwerben. Das rund zwei Meter lange marmorne Werk gehört zu den bekanntesten antiken römischen Sarkophagen und zeichnet sich durch einen besonders guten Erhaltungszustand aus.

Das Meisterwerk der künstlerisch sehr einfallsreichen Entwicklungs­phase der römischen Kunst präsentiert detailreich den gesamten Mythos der Göttin Athena, die die Doppelflöte erfindet, wegwirft und dadurch einen für den Satyr Marsyas tödlich ausgehenden Wettstreit mit Apoll auslöst. Der Sarkophag kann als Musterbeispiel für den epochalen Wandel im antiken Kunst­geschmack gesehen werden – letzte Anleihen an den römischen Klassizismus werden abgestreift und der Übergang von der klassischen Antike zum Mittelalter eingeläutet.

Begleitend zur Neuaufstellung der antiken Skulpturen wird diese Erwerbung nun anlässlich des Festwochenendes „100 Jahre Liebieghaus“ am 25. und 26. April der Öffentlichkeit in Frankfurt präsentiert. Der Sarkophag fügt sich bestens in die Sammlung des Liebieghauses ein – vor 100 Jahren konnte zur Gründung die berühmte antike Statue „Athena des Myron“ erworben werden. Der Sarkophag „Alberici“ ergänzt ausgezeichnet die Reihe der Sarkophage im Liebieghaus.