Interieur gesichert

Am 1. April 2009 wurden bei Christie’s in Amsterdam vierzig Gegenstände aus dem Eigentum des Prinzen Philipp Konstantin zu Stolberg-Wernigerode verauktioniert. Teile dieser Auktionsgegenstände entstammen direkt der Dauerausstellung des Schlosses Wernigerode.

In einer konzertierten Aktion der Kulturstiftung der Länder mit dem Kultus­ministerium des Landes Sachsen-Anhalt und der Stiftung Schloss Wernigerode gelang es nun, 13 Versteigerungsposten mit insgesamt 22 Gegenständen wieder dauerhaft für die Ausstellung auf Schloss Wernigerode zu sichern.

Die wichtigsten Positionen waren originale Möbel, die in den sogenannten Henrichs­kammern im 2. Rundgang auf Schloss Wernigerode in der Raumfassung der 1920er Jahre präsentiert wurden. Es handelt sich dabei um im Renaissance-Stil gehaltene Möbel des Historismus’, deren Oberfläche gleichwohl aus originalen Renaissance-Schnitzereien besteht. Die Schloss Wernigerode GmbH hat daraufhin im Oktober 2009 den kompletten Raum nach historischem Vorbild rekonstruiert. Dort werden auch zwei jetzt erworbene geschnitzte Frührenaissance-Plastiken präsentiert.

Darüber hinaus wurden hochwertige Porzellangegenstände, zwei Meißner Bisquit­porzellanfiguren Cupido und Psyche sowie Diane und Endymion, ein deutscher silberner Ananaspokal des 19. Jahrhunderts sowie wertvolle Fayencen und Textilien angekauft; auch diese können zukünftig wieder in der Dauer­aus­stellung auf Schloss Wernigerode ihren Platz finden.

Schloss Wernigerode versteht sich als museales Zentrum für die Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts in Deutschland, den Zeitraum zwischen 1803 und 1918 betreffend. Es hat im Jahr rund 180.000 Besucher und ist damit das mit Abstand besucherstärkste Museum des Landes Sachsen-Anhalt. Das Haus selbst zeigt als historistisches Gesamtkunstwerk originale Wohnräume des Hoch­adels vor 1918 und Themenräume zur Höfischen Repräsentation wie zur Kunst- und Kulturgeschichte des 19. Jahrhunderts.