Der Junge Freundeskreis entdeckt die Kulturszene von Frankfurt am Main
Schon am Freitagabend traf man sich zum Auftakt in einer Frankfurter Bar und verbrachte einen vergnüglichen Abend unter bekannten und neuen Gesichtern.
Am Samstagmorgen wurden wir zunächst von Stefanie Humbert, Kunstbeauftragte im Bereich Vorstandsstab und Konzernstrategie der Hessischen Landesbank durch den Main Tower geführt und erhielten interessante Einblicke in die Sammeltätigkeit der Bank. Dabei sprachen wir unter anderem über The World of Appearances, eine Videoinstallation Bill Violas, Stephan Hubers Mosaik Frankfurter Treppe sowie Werke von Gerhard Richter oder Silke Wagner. Zum Abschluss konnten wir unsere brennendsten Fragen in der 38. Etage des Towers mit einem atemberaubenden Blick über Frankfurt loswerden.
Nach dem Mittagessen und einem kurzen Spaziergang durchs sonnige Frankfurt erhielten wir im Städel Museum eine exzellente Führung von Jana Baumann, wissenschaftliche Volontärin und Art Basel Stipendiatin 2015. Dabei lag der Fokus auf der im neuen Anbau gezeigten Gegenwartskunst, insbesondere den Werken die Teil der im ganzen Haus verteilten Ausstellung Dialog der Meisterwerke sind. Darunter waren unter anderem eine Gegenüberstellung zweier Werke Corinne Wasmuths, Dierk Schmidts Xenophobe – Schiffbruchszene, gewidmet 353 ertrunkenen Asylsuchenden im Indischen Ozean, 19. Oktober 2001 vis à vis (einer Kopie) Théodore Géricaults Floß der Medusa und zwei Werke Daniel Richters in spannungsvollen Dialog miteinander. Anschliessend blieb ein wenig Zeit zum Erkunden des Städel auf eigene Faust. Manche zog es zu den Alten Meistern, andere in die aktuelle Ausstellung der Städel Paintings, die der amerikanische Künstler John Baldessari extra zum Zweihundertjahrjubiläum des Städel geschaffen hat.
Wenig später empfingen uns die Jungen Freunde Johanna Stemmler und Friedrich Gräfling in ihrem Salon Kennedy, der eben nicht einfach Galerie sondern genau das ist: Salon. Die besondere Form des Austauschs, die durch das offene Konzept entsteht, konnten wir gleich selbst im inspirierenden Gespräch mit einander, den Galeristen und dem Künstler Robert Brambora, inmitten dessen Werken man sich noch bis zum 3. Januar im Salon Kennedy bewegt, erleben.
Beim anschliessenden Abendessen im Club Michel wurden nicht nur Gedanken, sondern auch vegetarische Platten ausgetauscht und geteilt. Man liess einen zweiten aufregenden Tag in Frankfurt vergnügt ausklingen.
Am Sonntagmorgen beim Frühstück war nun auch Zeit für die eigenen Angelegenheiten. Viele spannende Ideen und Pläne für zukünftige Förderprojekte und Aktivitäten des JFK wurden vorgeschlagen und diskutiert. Generell fänden die anwesenden Jungen Freunde es interessant und wünschenswert sich auch auf lokaler Ebene vermehrt auszutauschen und zu gemeinsamen Kunsterlebnissen zu verabreden.
Ein letztes solches konnten wir in Frankfurt in Form einer Führung durch die aktuellen Ausstellungen im Frankfurter Kunstverein geniessen. Franziska Nori, Direktorin und Kuratorin des Kunstvereins gewährte uns spannende Einblicke in die Arbeit mit zeitgenössischen indonesischen Künstlern, deren Werke wir in der Ausstellung Roots – Indonesian Contemporary Art bestaunen konnten. Auch in Körper-Ich: Körper im Zeitalter digitaler Technologien gab es Kurioses zu sehen und zu hören.
Mit diesen letzten Eindrücken kam das intensive Frankfurter Wochenende bereits zu seinem Ende. Ein grosses Dankeschön dafür geht neben Johanna und Friedrich für den herzlichen Empfang in ihrem Salon Kennedy und ihrer Stadt an Stefanie Humbert, Jana Baumann und Franziska Nori, die uns ihre Orte der Kunst auf sehr unterschiedliche und immer anregende Art und Weise näher gebracht haben, und nicht zuletzt an Linda Lücke fürs makellose Organisieren und Planen dieser erlebnisreichen Tage in Frankfurt.
Von Lea H. (Mitglied des Jungen Freundeskreis)