Von Aachen in Aachen

Mit dem Porträt des Goldschmiedes Jacopo Bilivert erwirbt das Suermondt Ludwig Museum in Aachen ein ausgezeichnet erhaltenes und für seine Porträtkunst repräsentatives Gemälde Hans von Aachens, des Hauptvertreters des spätmanieristischen Stils um 1600 in Deutschland. Die Kulturstiftung der Länder unterstützte gemeinsam mit anderen Förderern den Ankauf.

Hans von Aachen (1552-1615), dessen Familie aus Aachen stammte und die vor der Geburt des Künstlers nach Köln zugewandert war, erlangte als einer der wenigen deutschen Künstler um 1600 europäischen Rang – von den Zeitgenossen begehrt, erhielt Hans von Aachen Aufträge der Fürstenhöfe von Florenz, München und Prag und wurde als Hofmaler beschäftigt. Seine Werke befinden sich heute u.a. in der National Gallery in London, dem Palazzo Pitti in Florenz, der Eremitage in St. Petersburg und dem Kunsthistorischen Museum in Wien.

Das Porträt entstand in einer Reihe von Freundschaftsbildern, die Hans von Aachen während eines langen Italienaufenthalts ausführte. Der Maler steht am Beginn seiner vielversprechenden Karriere, er präsentiert sich – schon in ausgereiftem Stil – als innovativer Porträtist, der seinen Gemälden eine warme Tonalität und den Dargestellten eine ungewöhnliche Lebendigkeit verleiht. Den erfolgreichen Goldschmied Bilivert, tätig für die toskanischen Großherzöge, lässt Hans von Aachen hier mit beinahe fröhlichen Zügen im Ausdruck erscheinen.

Mit dem ausgezeichnet erhaltenen Gemälde Hans von Aachens kann das Suermondt Ludwig Museum jetzt einen der wichtigsten Künstler des 16. Jahrhunderts in seiner Heimatregion mit einem Schlüsselwerk präsentieren.

Zur Präsentation des Neuerwerbs am 6. Februar wird der stellvertretende Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, Dr. Martin Hoernes, in Aachen anwesend sein.