Verluste finden

Mit seiner Herbstkonferenz stellt sich das zum 1. Januar 2015 gegründete Deutsche Zentrum Kulturgutverluste erstmals einer breiten Öffentlichkeit vor. Experten aus dem In- und Ausland werden bei dieser Gelegenheit einen Überblick über ihre bisherigen Erfahrungen mit der Provenienzforschung und der Restitution im Bereich NS-Raubkunst sowie im Hinblick auf Enteignungen während der sowjetischen Besatzung und in der DDR geben.

Dabei sollen auch die Erwartungen an das Zentrum diskutiert werden. Das Deutsche Zentrum Kulturgutverluste ist national und international der zentrale Ansprechpartner zu Fragen unrechtmäßiger Entziehungen von Kulturgut in Deutschland im 20. Jahrhundert. Das Hauptaugenmerk des Zentrums gilt hierbei dem im Nationalsozialismus verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgut insbesondere aus jüdischem Besitz (sog. NS-Raubgut). Grundlage für seine Arbeit in diesem Bereich sind die 1998 verabschiedeten Washingtoner Prinzipien, die in Deutschland durch die Gemeinsame Erklärung von 1999 umgesetzt wurden. Daneben zählen kriegsbedingt verlagerte Kulturgüter (sog. Beutekunst) sowie Kulturgutverluste während der sowjetischen Besatzung und in der DDR zu den Handlungsfeldern des Zentrums. Es fördert Provenienzforschung über finanzielle Zuwendungen und dokumentiert Kulturgutverluste als Such- und Fundmeldungen in seiner frei zugänglichen Datenbank „Lost Art“.