Die Ringe des Königs

Goldring mit Onyx-Kamee, Bildnis Georg IV. (1762-1830), um 1821
Goldring mit Onyx-Kamee, Bildnis Georg IV. (1762-1830), um 1821

Mit dem Erwerb der Ringsammlung des Welfen-Königs Ernst August I. von Hannover erhält das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig 12 kostbare Ringe aus der Kollektion des Regenten, der als Sohn des englischen Königs George III. im Jahr 1837 als erster König den Thron in Hannover bestieg. Damit endete auch die Personalunion von Großbritannien und Hannover. Der Ankauf der wertvollen Fingerringe aus dem Kunsthandel gelang nun mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Landes Niedersachsen.

Die kostbaren Ringe, die in einer eigens dafür angefertigten Mahagoni-Schatulle mit Kristallglasdeckel aufbewahrt werden, wurden von einem Londoner Kunsthändler direkt aus Familienbesitz erworben. Bei den 12 Ringen, die für die Sammlung des Museums angekauft wurden, handelt es sich hauptsächlich um Objekte mit Porträts enger Verwandter Ernst Augusts I. und heraldischen Symbolen seines Adelsgeschlechts, drei Ringe zeigen das sprengende Sachsenroß in Goldfassungen und in erlesene Edelsteinen eingearbeitet. Die Zusammenstellung der Ringe lässt erkennen, dass es sich nicht nur um rein dekorative Schmuckstücke eines kunstsinnigen Königs handelt. Die Motive verweisen auf den herzoglichen und später auch königlichen Rang ihres Besitzers. Nur die besten Goldschmiede und Steinschneider der Zeit wurden beauftragt, die Ringe sind Meisterwerke des Klassizismus englischer Prägung. Als Zeugnisse politischer, dynastischer und höfischer Ansprüche sind sie historisch und künstlerisch bedeutende Dokumente für das ehemalige Königreich Hannover und das heutige Land Niedersachsen. Ursprünglich umfasste die Ringsammlung 21 Ringe, von denen bereits einige vor dem jetzigen Ankauf in Privatbesitz gelangten; das Braunschweiger Museum wird allerdings drei weitere Ringe als Leihgaben eines Sammlers zukünftig zeigen können.

Das Herzog Anton Ulrich-Museum verfügt bereits über einen kleinen Bestand von Pretiosen englischer Provenienz, der im letzten Viertel des 18. Jahrhunderts in das Museum gelangte. Darunter befindet sich unter anderem auch ein Siegelring Maria Stuarts. Die jetzt erworbenen Ringe werden im Jahr 2012 in einer Sonderausstellung in der Burg Dankwarderode erstmals den Besuchern vorgestellt. Nach der Neueröffnung des Herzog Anton Ulrich-Museums werden sie in der neu eingerichteten „Schatzkammer“ des Museums präsentiert.