„Der Fall Gurlitt“ und die Folgen
Vor allem eines haben die tagesaktuellen Debatten um Restitutionen, Provenienzen, Werkverzeichnisse oder Looted Art innerhalb der Debatte um NS-Raubkunst immer wieder gezeigt: Die Institutionen wie der Kunsthandel, die Museen, aber auch die Universitäten sowie die öffentlichen Medien sind auf höchst unterschiedliche Weise darauf vorbereitet, sich kompetent zu den an sie gestellten und mit immer größerer Intensität vorgetragenen Fragen zum Thema zu äußern. Das nahm der Verband Deutscher Kunsthistoriker e.V. zum Anlass, eine Podiumsdiskussion einzuberufen. Es galt kritisch und selbstkritisch danach zu fragen, wie das Fach Kunstgeschichte angemessen auf diese Fragen reagieren kann, auf die es bislang nur unzureichend zu antworten in der Lage ist. Können etwa neue Studiengänge oder zumindest Studienmodule wie solche zur Provenienzforschung neben den kunsthistorischen Kompetenzen im engeren Sinne etwa auch juristische und ethische Aspekte vermitteln? Wie kann angesichts der weitgehend theoretischen Ausrichtung des Faches in den letzten Jahrzehnten wieder eine Nähe zum „Original“ hergestellt werden, welche den Studierenden überhaupt erst das nötige Wissen zur Beurteilung der Werke vermittelt? Und wie kann schließlich eine Forschung am Objekt unabhängig von wirtschaftlichen und politischen Vorgaben ausgerichtet sein?
Begrüßung
Kilian Heck, Greifswald
Impulsreferate
Museen:
G. Ulrich Großmann, Nürnberg
Kunsthandel:
Johannes Nathan, Berlin
Hochschulen:
Kilian Heck, Greifswald
Podiumsdiskussion
Friederike Gräfin von Brühl, Berlin
Stefan Koldehoff, Köln
Gilbert Lupfer, Dresden
Isabel Pfeiffer-Poensgen, Berlin
Moderation:
Kilian Heck, Greifswald
und
Barbara Welzel, Dortmund