Writing the History of the Future

Zum ersten Mal konzipierte das Karlsruher ZKM eine reine Sammlungsausstellung dieses Umfanges. Dabei versammelt es in seiner Medienkunstsammlung die wichtigsten nationalen wie internationalen Vertreterinnen und Vertreter der digitalen Kunst. Unter dem Titel „Writing the History of the Future“ zeigen die Kuratorinnen und Kuratoren beispielhaft, wie sich Kunst durch die Entwicklung neuer Medien und Technologien in den letzten 100 Jahren verändert hat.

Hiroshi Kawano, Simulated Color Mosaic [Simuliertes Farbmosaik], 1970 / 2011, 300 × 100 × 700 m; ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe; © Hiroshi Kawano, Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Tom Hahn
Hiroshi Kawano, Simulated Color Mosaic [Simuliertes Farbmosaik], 1970 / 2011, 300 × 100 × 700 m; ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe; © Hiroshi Kawano, Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: Tom Hahn
Auf 6000 qm Ausstellungsfläche werden 400 Objekte der eigenen, europaweit größten Videokunst- und der Digital-Kunstsammlungen erstmals gemeinsam präsentiert. So kommen Arbeiten namhafter Videokünstlerinnen und -künstler wie Pipilotti Rists „I’m Not the Girl Who Misses Much“ (1986), Joseph Beuys „Soziale Plastik. TV Manifest, Satellitenübertragung“ (1977) und Bruce Naumans „Good Boy Bad Boy“ (1985) mit Raumskulpturen und Malerei von Künstlerinnen und Künstlern wie Rebecca Horn und Hiroshi Kawano in Karlsruhe zusammen.

Christian Boltanski, »Réliquaire«, 1990, Installation, 300 x 215 x 94 cm, Karlsruhe, © 2014 VG Bild-Kunst, Bonn, Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: ONUK
Christian Boltanski, »Réliquaire«, 1990, Installation, 300 x 215 x 94 cm, Karlsruhe, © 2014 VG Bild-Kunst, Bonn, Foto © ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe, Foto: ONUK

„Writing the History of the Future“ richtet die Aufmerksamkeit auf Kunstwerke der letzten 100 Jahre, die durch den rasanten technologischen und medialen Wandel beeinflusst wurden und die Entwicklung und Demokratisierung digitaler Informations- und Kommunikationstechnologien verdeutlichen. Aus den technischen Entwicklungen konnten die Pionierinnen und Pioniere ihrer Zeit immer neue Expressions-Medien speisen – ob Marina Abramović mit der Verwendung von Aufnahmetechnologien zur Sicherung ihrer Performances oder David Bowen, der mit Computerprogrammen digitale Installationen kreiert.

Mit Fragen nach dem Wert von Kunst in Zeiten ihrer technischen Reproduzierbarkeit soll der Betrachter sich während des Ausstellungsbesuchs nicht nur passiv auseinandersetzen. Das umfassende Begleitprogramm der Ausstellung bietet Raum für Diskussionen und kritische Fragen. Das crossmediale Vermittlungsprogramm inklusive Augmented-Reality und Live-Chat bietet die Gelegenheit, den aktuellen Stand medialer Entwicklungen selbst zu erleben.