„Wir lassen Kulturschaffende nicht allein“
Herr Sibler, gerade wird viel über systemrelevante Branchen diskutiert und auch Sie haben dieser Tage geäußert „Kultur ist systemrelevant“: Wie haben Sie das gemeint?
Wir alle wissen, dass Kunst und Kultur für unser Sozialleben elementar wichtig sind. In Theatern, Museen, Opern und Literaturhäusern kommen die Menschen zusammen. Sie werden dort angeregt, ihr Weltbild zu hinterfragen und sich über das Erlebte auszutauschen. Der Besuch einer kulturellen Veranstaltung führt also neben den sozialen Aspekten zu einer Reihe von Reflexionsprozessen, die unglaublich wichtig für eine offene Gesellschaft, aber auch für jeden Einzelnen sind. Auf diese kulturellen Angebote müssen wir aus Gründen der Sicherheit momentan leider weitgehend verzichten. Das hinterlässt eine schmerzhafte Lücke. Ich habe aber auch die Hoffnung, dass unser reiches Kulturleben durch die Krise wieder neu wertgeschätzt wird. Eine lebendige Kulturszene stellt die Vielfalt, Teilhabe und Pluralität unserer Gesellschaft sicher. Damit wird sie zum Garanten für eine erfolgreiche Kulturvermittlung und letztlich für eine freie Kunst, die für eine demokratische Gesellschaft essenzielle Bedeutung besitzt.
Die Schließung von Kultureinrichtungen hat ja auch verheerende Folgen für Kulturschaffende. Wie haben Sie in Bayern auf diese Ausnahmesituation reagiert?
Die Bayerische Staatsregierung hat angesichts der Bedrohung durch das Corona-Virus schnell gehandelt: Anfang März haben wir zum Beispiel Kultureinrichtungen wie Theater, Konzertsäle oder Museen für den Besucherverkehr geschlossen. Als Kunstminister hat mir das Herz geblutet, das Kulturleben am Boden zu sehen. Die Schließungen und Absagen waren aber zum Schutz der Bevölkerung notwendig. Um die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unsere Künstlerinnen und Künstler, Kulturschaffende und Kreative sowie die Kulturlandschaft abzufedern und Existenzen zu sichern, wurden deshalb auf Landes- und auf Bundesebene Soforthilfeprogramme eingerichtet. Der Freistaat allein hilft den Betroffenen mit einem Kultur-Rettungsschirm in Höhe von 200 Millionen Euro und sechs aufeinander abgestimmten Programmen, darunter unser Künstlerhilfsprogramm. Bayern ist sich als Kulturstaat seiner besonderen Verantwortung für seine Kulturschaffenden bewusst. Deshalb wollen wir auch in der Krise ein verlässlicher Partner sein.
Sind die Maßnahmen, die vom Bundesrat verabschiedet wurden, denn ausreichend?
Bei den damaligen Maßnahmen ging es zunächst einmal um eine Soforthilfe, die den Betroffenen eine schnelle Perspektive bieten sollte. Das finde ich das Entscheidende. Außerdem hat die Bayerische Staatsregierung zum Beispiel ergänzend zu den Bundeshilfen, wie bereits erwähnt, einen umfassenden Kultur-Rettungsschirm auf den Weg gebracht. Als Kunstminister und Vorsitzender der Kulturministerkonferenz ist mir aber auch bewusst, dass die Kunst- und Kulturszene nicht nur Soforthilfen benötigt, sondern auch mittelfristig verstärkt unterstützt werden muss. Das werden wir im Auge behalten. Es wird nun vor allem darauf ankommen, wie es mit den Beschränkungen gerade mit Blick auf Veranstaltungen in Deutschland weitergeht. Es ist schlicht Zeit für einen Neustart für Kunst und Kultur unter den veränderten Bedingungen. Gemeinsam mit meinen Länderkollegen und der Staatsministerin für Kultur und Medien Monika Grütters habe ich ein Eckpunktepapier für Öffnungsstrategien kultureller Einrichtungen vorgelegt, das den Beratungen der Bundeskanzlerin mit den Ministerpräsidenten dienen soll. In der Zwischenzeit präsentieren viele Kultureinrichtungen ihre Angebote verstärkt im Netz oder weisen darauf hin, dass sie gerade an einem Online-Programm arbeiten. Für so viel kreatives Engagement unserer Kulturschaffenden bin ich sehr dankbar.
Die Digitalisierung von Kultureinrichtungen war Ihnen bereits vor der Corona-Krise ein Anliegen.
Der digitale Wandel ist auch im Kulturbereich eine der zentralen Herausforderungen und bietet gleichzeitig immense Chancen. Ich habe bereits in Zeiten vor dem Corona-Virus digitale Angebote im Kulturbereich sehr begrüßt. Mit digitalen Angeboten bewegen sich unsere Kultureinrichtungen im Freistaat am Puls der Zeit. Eine große Stärke unserer Kulturbetriebe ist ihre Offenheit für Menschen unterschiedlichster sozialer und kultureller Herkunft. Deshalb ist es nur konsequent, dass sie auch offen für die digitalen Besucherinnen und Besucher mit ihren Wünschen nach Partizipation und kreativer Teilhabe sind. In Zeiten von Corona haben unsere Häuser mit vielfältigen Online-Angeboten ihre Sammlungen auch während der Schließung zugänglich gemacht. Man konnte und kann auch jetzt noch digital Einblicke in ihre Aktivitäten bekommen, berühmte Meisterwerke bestaunen, ergänzende Hintergrundinformationen erhalten oder über die sozialen Medien mit anderen ins Gespräch kommen. Die Museen arbeiten gemeinsam daran, den Bürgerinnen und Bürgern ihr Angebot trotz widriger Bedingungen nahe – und sogar bis ins Wohnzimmer – zu bringen. Die Kulturministerkonferenz der Länder bietet hier außerdem eine große Chance. Der Austausch der Bundesländer untereinander ist für alle Beteiligten wertvoll: Hier können wir Themen wie die Digitalisierung, die alle betreffen, diskutieren und auch Anregungen und Impulse für die länderspezifische Kulturpolitik mitnehmen. Wir wollen mehr Menschen für das Angebot der Museen begeistern, Hürden abbauen und eine größere gesellschaftliche Teilhabe am kulturellen Angebot unserer Museen erreichen. Dazu muss aus meiner Sicht die Kulturvermittlung und Digitalisierung der Kulturangebote noch stärker in den Mittelpunkt gerückt werden.
Der Freistaat Bayern verfolgt bereits seit einigen Jahren eine Digitalisierungsstrategie. Können Sie ein paar Beispiele nennen, was in diesem Kontext entstanden ist?
Mit dem Internetportal bavarikon präsentieren Archive, Bibliotheken und Museen sowie Institutionen der Landesverwaltung, der Denkmalpflege und der Wissenschaft im Freistaat zum Beispiel ihre Kunst-, Kultur- und Wissensschätze digital. Das Portal wird monatlich um neue Inhalte erweitert und gewinnt laufend weitere Einrichtungen als neue Partner, damit wir Interessierten weltweit und kostenlos Zugang zu einem breiten Spektrum von Kulturgütern bieten können. Bei der virtuellen Hochschule Bayern kann man digital an Vorlesungen und Veranstaltungen teilnehmen. Unser Nationaltheater begeistert mit seinem Format STAATSOPER.TV seine Zuschauerinnen und Zuschauer mit einem großen Streaming-Angebot. Auch Sie bei der Kulturstiftung der Länder machen ja auf solche neuen digitalen Angebote aufmerksam. Ich habe den Eindruck, dass die Corona-Krise ein Inkubator für Digitalisierung ist. So erschließen sich uns neue Wege, um auch im Netz Interessierte für unsere kulturellen Angebote zu erreichen. Ich hoffe, dass die Online-Angebote diese Menschen dazu inspirieren, sich nach der Krise auch das Original anzusehen. Gerade eine jüngere Zielgruppe verspricht frische Impulse für unseren Kulturbetrieb.
Sie wollen nicht nur ein jüngeres Publikum, sondern auch junge Positionen in der Kunst fördern. Das ist neben Digitalität eines Ihrer Zukunftsthemen.
Mir liegt die Förderung junger bayerischer Künstlerinnen und Künstler besonders am Herzen. Ich will Nachwuchskünstlerinnen und -künstlern eine Plattform für ihre kreativen Ideen bieten und den Austausch zwischen Kunst und Wissenschaft ankurbeln. Unsere Gesellschaft lebt von der Gestaltungskraft der jungen Generation und von ihren Impulsen zur Erneuerung. Auch in der Kunst sind es besonders die jungen Kreativen, die die Gegenwart zu begreifen versuchen. Sie sind Teil der Avantgarde und ihre Themen wichtig für den gesellschaftlichen Diskurs. Kunst muss dabei auch Neues denken und Neues anstoßen, denn nur so kann sie die Grenzen unserer Wahrnehmung erweitern und neue Perspektiven auf die Welt ermöglichen. Es ist daher eine zentrale Aufgabe der Kulturpolitik, junge Kunst zu fördern und geeignete Rahmenbedingungen zu schaffen. Künstlerinnen und Künstler benötigen besonders am Beginn ihrer Karriere Unterstützung, um ihre eigene künstlerische Position zu entwickeln und unsere Gesellschaft dadurch mitzugestalten. Eines meiner Leitmotive als Kunstminister ist daher die Sichtbarkeit. Ich will Kunstschaffenden eine Plattform bieten, um sich und ihre Arbeit vorzustellen. Dafür haben wir beispielsweise unser Kunst- und Wissenschaftsmagazin AVISO neu aufgestellt. Gerade junge Künstlerinnen und Künstler, Philosophen und Literaten, aber auch Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler können sich dort nun verstärkt präsentieren. Auch auf unserem Instagram-Kanal wissenschaft.kunst.bayern stellen wir in einer eigenen Serie Nachwuchskünstlerinnen und -künstler aus Bayern vor. Und: Den sogenannten Ministergang in meinem Ministerium habe ich im vergangenen Dezember kurzerhand in eine Ausstellungsfläche umfunktioniert und für die Öffentlichkeit geöffnet. Interessierte erwarten nun spannende Kunstwerke von Studentinnen und Studenten unserer Kunstakademien. Einzelne Künstlerinnen und Künstler können wir mit unseren unterschiedlichen Stipendien- und Förderprogrammen unterstützen. Damit möchten wir unseren jungen Künstlerinnen und Künstlern dafür Danke sagen, dass sie unser kulturelles Leben bereichern.
Können Sie uns einige Beispiele konkreter Förderbeispiele des Freistaats Bayern nennen?
Seit 1965 verleiht der Freistaat beispielsweise in jedem Jahr bis zu 16 Kunstförderpreise an junge Künstlerinnen und Künstler in den Sparten Bildende Kunst, Darstellende Kunst, Musik und Tanz sowie Literatur. Der Preis soll begabte Nachwuchskünstlerinnen und -künstler auf ihrem eingeschlagenen Weg bestärken und sie zur weiteren künstlerischen Entwicklung ermutigen. Jedes Jahr erhalten zudem je zwei aufstrebende Talente in den Sparten Bildende Kunst und Musik die Möglichkeit eines sechsmonatigen Aufenthalts in der Cité Internationale des Arts in Paris. Ein weiteres Highlight ist zweifelsohne das Stipendium für einen halbjährigen Aufenthalt in den USA, das jedes Jahr für drei bildende Künstlerinnen und Künstler ausgelobt wird. In der Literatur habe ich gerade die Arbeitsstipendien für Schriftstellerinnen und Schriftsteller, Übersetzerinnen und Übersetzer höher dotiert. In der Bildenden Kunst fördert der Freistaat Bayern im Rahmen des Atelierförderprogramms die Anmietung von Atelierräumen, insbesondere auch in teureren Städten wie München und Nürnberg. Im Rahmen der Debütantenförderung werden jungen bildenden Künstlerinnen und Künstlern Zuschüsse für die Produktion des Katalogs der ersten Einzelausstellung gewährt. In der Bayerischen Akademie des Schreibens widmen sich junge Schriftstellerinnen und Schriftsteller aus dem ganzen deutschsprachigen Raum unter professioneller Begleitung in mehrteiligen Jahreskursen konzentriert einem literarischen Vorhaben. Im Bereich der Musik fördert der Freistaat Bayern unter anderem Festivals und Orchester und eröffnet so gerade auch jungen Musikerinnen und Musikern Auftritts- und Entfaltungsmöglichkeiten. Mit all diesen Maßnahmen wollen wir Künstlerinnen und Künstlern eine praxisorientierte und qualitativ hochwertige Unterstützung anbieten – vor allem in den schwierigen ersten Jahren der Professionalität.
Für die Weiterentwicklung der digitalen Rahmenbedingungen an bayerischen Kunsthochschulen haben Sie erstmals einen Innovationsfonds von zwei Millionen Euro eingerichtet. Wie profitieren davon konkret Digitalität und Lehre?
Das digitale Zeitalter bedeutet für die Kunst nachhaltige Transformationen, aber auch ungeahnte Optionen. Gemeinsam mit unseren Partnern in Kunst und Kultur wollen und müssen wir Zukunft gestalten. Deshalb profitieren auch erstmals unsere Kunsthochschulen, die wichtige Arbeit für unseren künstlerischen Nachwuchs leisten, von einem eigenen Innovationsfonds für ihre Weiterentwicklung. Sie sind dabei die mentalen Inkubationsorte für zukünftige ästhetische Theorien und narrative Entwicklungen. Ihre digitalen Voraussetzungen für Forschung und Lehre bestimmen deshalb maßgeblich die Chancen für den künstlerischen Nachwuchs. An der Hochschule für Fernsehen und Film in München entwickeln wir zum Beispiel einen neuen Studienschwerpunkt VFX – Digitale Bildgestaltung. Zudem laufen die konzeptionellen Vorbereitungen für ein transdisziplinäres vernetztes Digital Art Center der drei Münchner Kunsthochschulen: Die Hochschule für Musik und Theater, die Hochschule für Fernsehen und Film und die Akademie der Bildenden Künste München arbeiten hier zusammen. Im Rahmen der Hightech Agenda Bayern konnten sich die Kunsthochschulen außerdem am Wettbewerb um 50 KI-Professuren beteiligen, die der Freistaat Bayern neu einrichten wird. Zwei konnten sich gegen die immens starke Konkurrenz der Universitäten und Hochschulen durchsetzen und eine Professur zur Künstlichen Intelligenz gewinnen. Das ist visionär.
In Ihrer ersten Sitzung der Kulturministerkonferenz als Vorsitzender haben Sie geäußert, den Föderalismus noch stärker als bisher in die Kulturpolitik einbringen zu wollen. Gibt es da Handlungsbedarf?
Allein in Bayern gibt es große Unterschiede in der Kultur, allein wenn man sich die Ballungsräume und die ländlichen Regionen ansieht. Wenn man dann in den Norden, Westen oder Osten Deutschlands blickt, wird eine große Vielfalt deutlich – und das ist mir besonders wichtig: Kulturföderalismus ist eine Stärke Deutschlands und drückt Vielfalt aus. Darin spiegelt sich auch das Selbstverständnis von Kunst und Kultur wider. Ein zentrales Motiv für die Gründung der Kultur-Ministerkonferenz war, die Bedeutung der Länder und Kommunen und damit des Föderalismus für das Kulturleben in Deutschland sichtbarer zu machen. Dazu gehört auch, dass die Bürgerinnen und Bürger verstehen, dass ihnen der Föderalismus gerade im Kunst- und Kulturbereich konkrete Vorteile gegenüber einer zentralstaatlichen Bündelung der Kulturkompetenz auf Bundesebene bringt. So gibt es in Deutschland zum Beispiel eine ganze Reihe international bedeutsamer Opernhäuser. In Staaten mit nationaler Kulturverantwortung finden Sie Opernhäuser von Weltrang häufig nur in der jeweiligen Hauptstadt des Landes. Natürlich gibt es Kompetenzen des Bundes für spezielle kulturelle Belange wie etwa die Hauptstadtkultur, die nationale Repräsentation im Kulturbereich oder die auswärtige Kulturpolitik. Und nicht zu vergessen die spezielle Gesetzgebungskompetenz des Bundes für den Schutz deutschen Kulturguts gegen Abwanderung ins Ausland. Auch gibt es verschiedene Möglichkeiten des Zusammenwirkens von Bund und Ländern im Kulturbereich. Dieses muss jedoch partnerschaftlich und respektvoll geschehen. Der Bund muss akzeptieren, dass nach unserer verfassungsmäßigen Ordnung die Länder hier die zentralen Akteure sind. Da gibt es noch Verbesserungsbedarf.
Welche aktuellen Themen stehen denn jetzt in der Kulturministerkonferenz, auch im Hinblick auf die Corona-Krise, an?
Wir werden analysieren, ob wir durch unsere digitalen Formate gerade in der Zeit des Lockdowns neue Zielgruppen erreichen konnten. Natürlich müssen wir auch alle wirtschaftlichen Fragen für die Kunst- und Kulturschaffenden, die sich aus der Krise ergeben, diskutieren. Darüber hinaus möchte ich einen größeren Fokus auf die Förderung von Kultur im ländlichen Raum legen. Auch die Forschung zu NS-verfolgungsbedingt entzogenen Kulturgütern wollen wir verstärken. Hinzu kommt, dass wir eine gemeinsame Position zum Umgang mit Objekten aus kolonialen Kontexten erarbeiten müssen. Diese Fragen müssen wir mit allen Bundesländern gemeinsam beantworten. In der Kulturministerkonferenz haben wir dafür ein passendes Forum.
Es gibt ja hin und wieder den Wunsch nach einem Bundeskulturministerium. Wie bewerten Sie diese Idee?
Die Kulturhoheit ist das Kernstück der Eigenstaatlichkeit der Länder. Deutschland hat eine vielfältige, lebendige Kulturlandschaft, die der föderalen Tradition zu verdanken ist. Im Ergebnis ermöglicht der Kulturföderalismus die richtigen Modelle und Antworten für die Menschen vor Ort und ist Garant für ein lebendiges Kulturleben in Deutschland. Ich denke, dass die derzeitige Lösung mit der engagierten Kulturstaatsministerin Monika Grütters sehr gut ist. Wir haben ein sehr enges Miteinander und die unterschiedlichen Kräfte sind insgesamt gut austariert. Ich sage zu solchen Diskussionen immer augenzwinkernd: Die Länder haben den Bund gegründet und nicht umgekehrt. Gerade beim Thema Kultur und Kulturföderalismus wird das sehr deutlich. Da brauchen wir diese Breite und Vielfalt.
Ein bisschen Zukunftsmusik: Wie wird die Corona-Krise die Kultureinrichtungen verändert haben?
Ich spüre gerade im Kunst- und Kulturbereich viel neue Solidarität und Kreativität. Das sollten wir als wertvolle Kraft auch nach der Krise nutzen. Ich habe die Hoffnung, dass so aus dieser schwierigen Zeit auch etwas Zukunftsträchtiges entstehen kann.
Bernd Sibler ist am 19. Februar 1971 in Straubing geboren. Nach seinem Studium der Germanistik und Geschichte für das Lehramt am Gymnasium an der Universität Passau und dem Referendariat am Adalbert-Stifter Gymnasium Passau arbeitete er ein Jahr lang als Lehrer am Robert-Koch-Gymnasium Deggendorf. 1998 zog Sibler als Abgeordneter in den Bayerischen Landtag ein. 2008 bis 2011 war er Vorsitzender des Ausschusses Hochschulen, Forschung und Kultur im Bayerischen Landtag und des Landesdenkmalrates. Zwischen 2007 und 2018 war er rund sieben Jahre lang Staatssekretär im Bayerischen Staatsministerium für Unterricht und Kultus und im Bayerischen Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst. Im März 2018 wurde er zum Bayerischen Staatsminister für Unterricht und Kultus ernannt. Seit November 2018 ist Sibler Bayerischer Staatsminister für Wissenschaft und Kunst und seit Anfang 2020 Vorsitzender der Kulturministerkonferenz.