Was wurde aus…?
Seit 35 Jahren fördert, entwickelt, berät und begleitet die Kulturstiftung der Länder im Auftrag der 16 deutschen Länder Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst und Kultur, die gesamtstaatlich bedeutsam sind. Eine ihrer Kernaufgaben ist die Förderung des Erwerbs von Kulturgut, das für das kulturelle Selbstverständnis und gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen in Deutschland einen hohen Wert besitzt. Dabei ist die Erwerbung aber kein Selbstzweck. Ziel solcher Förderungen ist, dass diese Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, vermittelt und erforscht werden; dass sie Wirkung entfalten. Sie erzählen regionale oder überregionale Geschichte, sie vermitteln Standpunkte, Techniken, Biografien oder Provenienzen. Oder sie regen Forschung an und finden ihren Niederschlag in Publikationen, wissenschaftlichen Arbeiten oder Filmen, die im Fernsehen oder auf Filmfestivals von einem breiten Publikum wahrgenommen werden.
Auf den folgenden Seiten sehen Sie, wie es mit der Geschichte einiger Objekte weitergegangen ist, nachdem ihr Ankauf von der Kulturstiftung der Länder gefördert wurde.
Vom Planschatz zum Weltkulturerbe – durch die Restaurierung von historischen Bauplänen
2024 fällt die Entscheidung, ob das großherzogliche Schweriner Residenzensemble in die UNESCO-Weltkulturerbeliste aufgenommen wird. Eingereicht wurde der Antrag beim Welterbekommitee der UNESCO im Februar 2023. Das Ensemble umfasst mehr als 30 Objekte, darunter das Schloss, die umgebenden Gärten und Parks sowie das Theater, das Museum, den Dom oder Häuser von Hoflieferanten.
Bereits 2014 hatten die Kultusminister der Länder beschlossen, dass das Ensemble als Vertreter des romantischen Historismus der UNESCO zur Aufnahme vorgeschlagen und in die Tentativliste, die deutsche Vorschlagsliste, aufgenommen werden soll; der Startschuss für die aufwändige Vorbereitung der Bewerbungsunterlagen. Schon für die erste Fassung des Welterbeantrags, der seinerzeit noch die Altstadt umfassen sollte, wurden Pläne aus dem Mecklenburgischen Planschatz herangezogen. Die Architekturzeichnungen aus der ehemaligen Sammlung von Herzog Friedrich zu Mecklenburg (1717 – 1786) lagen bis 2011 vergessen in der Landesbibliothek Schwerin. Die 500 bunten Baupläne dokumentieren nahezu vollständig den Baubestand einer Residenzstadt des 19. Jahrhunderts.
Kurz nach dem Fund im Jahr 2011 wurde die Sammlung in einem von der Koordinierungsstelle für die Erhaltung des schriftlichen Kulturguts (KEK) geförderten Modellprojekt restauriert und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Die KEK wird von der Kulturstiftung der Länder gefördert. Bis heute bilden die Baupläne, die sich im Stadtarchiv befinden, eine wichtige Grundlage für Restaurierungsarbeiten an historischen Gebäuden und Baudenkmälern und stellen somit wichtige Quellen für die Bau- und Kunstgeschichte dar.
Dela Mießen ist Mitarbeiterin von Arsprototo.
Weitere Informationen zum Deutschen Archiv der Kulinarik und den dort aufbewahrten Sammlungen.