Das Filmmuseum Potsdam hat rund 450 Szenenentwürfe des bedeutenden DEFA-Szenografen Alfred Hirschmeier (1931–1996) restaurieren lassen. Die in Collagetechnik entstandenen Arbeiten waren stark beschädigt und hätten beim Umzug in den Sammlungsneubau am Medienstandort Babelsberg weiteren Schaden genommen. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Restaurierung mit 49.980 Euro.
Alfred Hirschmeiers Arbeit steht in der Tradition der ab den 1920er Jahren in den Babelsberger Studios etablierten Szenografie. Die Szenografie ist die Weiterentwicklung des klassischen Bühnenbilds im Theater für den Film und bezieht sich auf die Inszenierung von Räumen und Raumatmosphären. Hirschmeiers Entwürfe waren prägend für ca. 70 Filme der DEFA, er arbeitete eng zusammen mit Regisseuren wie Frank Beyer und Konrad Wolf. Nach der Wiedervereinigung war er als Ausstattungschef in den Filmstudios Babelsberg tätig und wurde Gründungsprofessor und Leiter der Abteilung für Szenografie an der Filmhochschule „Konrad Wolf“ in Potsdam-Babelsberg.
Charakteristisch für Alfred Hirschmeiers Szenenentwürfe ist die von ihm entwickelte spezielle Collagetechnik, bei der er Motivfotos mit bemalten Folien kombinierte. Die Tatsache, dass sich diese Farbschichten bei einem Großteil des Sammlungsbestands von den Folien ablöste, machte eine Restaurierung dringend notwendig. Diese erfolgte über einen Zeitraum von zwei Jahren in Zusammenarbeit des Filmmuseums Potsdam als Institut der Filmuniversität Babelsberg „Konrad Wolf“ mit dem Fachrestaurator Dietmar Linke, Atelier Keller & Linke. Dietmar Linke hatte von 1990 bis 2006 als Restaurator im Filmmuseum Potsdam gearbeitet. Die Bestände waren ihm bereits bestens vertraut.
Der Sammlungsschwerpunkt des Filmmuseums Potsdam liegt auf der Film- und Kinogeschichte der DDR und insbesondere der DEFA. Durch die – mit dem Umzug nun auch räumliche – Nähe zur Filmuniversität Babelsberg Konrad Wolf bietet die Sammlung der Forschung und Lehre einen unmittelbaren Zugang zum DEFA-Kulturerbe.