Das Stadtmuseum Kaufbeuren kann seine Sammlung um zwei ca. 1520 entstandene Reliefs des Kaufbeurer Bildschnitzers Jörg Lederer (um 1470 – um 1550) erweitern. Die geschnitzten Figuren stellen den Heiligen Petrus und Maria Magdalena dar. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 34.166 Euro.
Dazu Prof. Dr. Frank Druffner, stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Ich freue mich sehr, dass das Stadtmuseum Kaufbeuren mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder zwei stadt- und regionalgeschichtlich außerordentlich bedeutende Objekte für seine Sammlung erwerben konnte. Damit ist gewährleistet, dass das Werk des Kaufbeurers Jörg Lederer in seiner Heimatstadt der Öffentlichkeit vermittelt werden kann.“
Die beiden ca. 42 cm hohen Reliefs sind aus Lindenholz gefertigt und zierten ursprünglich den Sockel eines Schreinaltars einer Kirche im Vinschgau in Südtirol, wohin Lederer neben dem Allgäu und Tirol Arbeiten lieferte. Sie lassen sich aufgrund ihrer charakteristischen Fertigung eindeutig dem Kaufbeurer Bildschnitzermeister Jörg Lederer zuordnen. Typisch sind die dynamische Ausgestaltung der Gewänder mit ihrem prägnanten, knittrigen Faltenwurf sowie die proportional kleinen Köpfe der Figuren.
Jörg Lederer gehört neben Hans Kels d. Ä. zu den wichtigsten spätmittelalterlichen Bildschnitzern aus Kaufbeuren, die auch über die Region hinaus Bedeutung erlangten. Er stammte ursprünglich vermutlich aus Füssen und war von 1507 bis zu seinem Tod Bürger der Stadt Kaufbeuren im Allgäu, wo er eine Bildschnitzerwerkstatt betrieb und als Mitglied der Kramerzunft geführt wurde. In der Kaufbeurer Kirche St. Blasius befindet sich bis heute ein auf 1518 datierter Hochaltar aus Lederers Werkstatt.
Bisher besitzt das Stadtmuseum Kaufbeuren in seiner Sammlung lediglich eine kleine Auswahl von Werken Lederers. Die beiden Reliefs wurden kürzlich aus Privatbesitz über einen Bamberger Kunsthandel zum Kauf angeboten. Die Neuzugänge sollen fortan als Teil der ständigen Ausstellung des Stadtmuseums der Öffentlichkeit und der Forschung zugänglich gemacht werden.
Weitere Förderer: Freundeskreis des Kaufbeurer Stadtmuseums, Heimatverein Kaufbeuren