SLUB erwirbt Silbermann-Handschriften

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Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Mit dem Silbermann-Archiv hat eine der bedeutendsten Persönlichkeiten in der Geschichte der europäischen Orgel einen Schatz hinterlassen, der historisch ohne Parallele ist. Die Aufzeichnungen von Johann Andreas Silbermann sind nicht nur ein einzigartiges Dokument der barocken Orgelbaukunst. Dass die Sächsische Landesbibliothek die 2.000 Seiten bereits ins Netz gestellt hat, wird zahlreiche Lokal-, Handwerks-, Musik-, Wirtschafts- und Kirchenhistoriker nicht nur aus Deutschland auf ihre Webseite locken. Es ist mir eine große Freude, dass wir, wie bei der Erwerbung des Silbermann-Reisetagebuchs, wieder mitfördern konnten.“

Das „Silbermann-Archiv“, das der Straßburger Johann Andreas Silbermann über sechs Jahrzehnte zusammengetragen hat, umfasst unter anderem Verzeichnisse, Beschreibungen, Skizzen, Zeichnungen und Aussagen zu 180 Orgelbauern und 300 Orgeln in ganz Europa. Darin finden sich detaillierte Notizen über seinen Geschäftsbetrieb, über Kosten und Details des Orgelbaus, wie den Bau von Pfeifen, Blasebälgen oder Tasten, die Behandlung von Blei und Holz oder architektonische Aspekte des Orgelbaus. Die Aufzeichnungen beziehen sich auf verschiedenste Gebiete der Bundesrepublik Deutschland (Baden, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen) und Europas (u.a. Straßburg, Paris, Salzburg, Amsterdam oder Florenz).

Johann Andreas Silbermann ist Sohn einer ursprünglich sächsischen, schon im 18. Jahrhundert berühmten Orgelbauer-Dynastie. Sein Vater Andreas Silbermann (1678-1734) war nach Straßburg ausgewandert. Dessen jüngerer Bruder Gottfried Silbermann (1683-1753) war ihm später nach Straßburg gefolgt, hatte dort das Orgelhandwerk gelernt und war 1710 nach Sachsen zurückgekehrt, wo er in Freiberg bei Dresden eine Werkstatt einrichtete. 1741 besuchte ihn dort Johann Andreas Silbermann. Den Bericht seiner Rundreise durch zahlreiche Städte auf dem Weg dorthin und bis nach Berlin, legte er in einem Reisetagebuch mit bedeutenden orgelbautechnischen und kulturhistorischen Notizen nieder. Das mit Zeitungsausschnitten und Zeichnungen versehene Tagebuch hat die SLUB Dresden bereits 2014 erworben. Es war ursprünglich Teil der handschriftlichen Bibliothek, wie zahlreiche Verweise auf andere Bände belegen.

Hier finden Sie einen Podcast zu der Erwerbung des Silbermann-Nachlasses; Prof. Dr. Barbara Wiermann im Gespräch: www.youtube.com/watch?v=sumXmsoKcxY

Hier finden Sie das digitale Silbermann-Archiv: www.slubdd.de/silbermannarchiv.

Hier geht es zum Silbermann-Reisetagebuch: www.slubdd.de/silbermanntagebuch

Weiterführende Informationen: www.slubdd.de/silbermann

Weitere Förderer: Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, die Ernst von Siemens Kunststiftung