Abstraktes Porträtgemälde
ERWERBUNGSFÖRDERUNG

Selbstporträt von Paula Modersohn-Becker kommt nach Bremen

Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen erwirbt ein spätes Werk der Künstlerin.

Das Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen erwirbt ein spätes Werk der Künstlerin. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf des 1906 entstandenen Bildes „Selbstbildnis nach halbrechts, die Hand am Kinn“ mit 150.000 Euro.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Dass das ‚Selbstbildnis nach halbrechts, die Hand am Kinn‘ von Paula Modersohn-Becker nun in dem ihr gewidmeten Paula Modersohn-Becker Museum eine neue Heimstatt findet, ist ein Glücksfall. Selbstbildnisse von ihr, aus denen dieses Werk herausragt, werden äußerst selten zum Kauf angeboten. In Bremen findet das Bild nun eine ideale Umgebung für dessen Kontextualisierung und Vermittlung.“

Das Bild, das aus Privatbesitz für die Museen Böttcherstraße Stiftungs GmbH – Paula Modersohn-Becker Museum in Bremen erworben wurde, nimmt in seinem Grad der Abstraktion eine herausragende Stellung im Werk von Paula Modersohn-Becker ein. Das eher kleinformatige Bild (Öltempera auf Papier auf Pappe, 27 x 18,7 cm) zeigt Paula Modersohn-Becker im Jahr ihres künstlerischen Durchbruchs und entstand während eines längeren Aufenthaltes in Paris. Die stark abstrahierte Darstellungsweise findet sich in dieser radikalen Form sonst nirgends in ihrem Werk. Hierin zeigt sich auch Paula Modersohn-Beckers (1876–1907) Sonderstellung im Vorfeld des Expressionismus in Deutschland, deren Stil zwar eine Nähe zu französischen Zeitgenossen aufweist, in der deutschen Kunst zu ihrer Zeit jedoch einzigartig war.

Das Paula Modersohn-Becker Museum war zum Zeitpunkt seiner Gründung 1927 das weltweit erste Museum für eine Malerin und beherbergt die Sammlung seines Gründers Ludwig Roselius. Das „Selbstbildnis nach halbrechts, die Hand am Kinn“ ist für das Haus nicht nur wegen seiner stilistischen Besonderheit wichtig, sondern auch, weil sich in der Sammlung bisher nur ein einziges Selbstporträt Modersohn-Beckers befindet. Das Sujet des Selbstbildnisses nimmt einen wichtigen Stellenwert im Gesamtwerk der Malerin ein, die sich insbesondere mit der Darstellung des eigenen Ichs und ihrer Rolle als Künstlerin und Frau auseinandersetzte. Das Museum erwirbt das Bild aus Privatbesitz – eine seltene Gelegenheit, da sich die meisten Selbstbildnisse Modersohn-Beckers bereits in musealen Sammlungen befinden.

 

Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung, privater Mäzen

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