Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die drei Filmemacher Volker Schlöndorff, Reinhard Hauff und Eberhard Junkersdorf haben eng miteinander gearbeitet – und so freut es mich umso mehr, dass die drei Sammlungen nun dauerhaft zusammen an einem Ort verwahrt und so auch miteinander betrachtet werden können. In dieser Zusammenschau kann man die Filmproduktionen dieser herausragenden deutschen Filmschaffenden in jeder Produktionsphase nachvollziehen. Sie sind ein wichtiges Zeugnis der deutschen Filmgeschichte von den 1960er Jahren bis in die Gegenwart. Zudem erhaltene Pressematerialien und Filmkritiken gewähren auch Einblicke in die Rezeption ihrer Filme.“
Dreharbeiten vor dem Biebricher Schloss. Volker Schlöndorff und Hans-Peter Reichmann, Oktober 2021. Quelle: DFF / Foto: Sara Pinto.
Der Ankauf des DFF umfasst die Vorlässe der Regisseure, Autoren und Produzenten Schlöndorff, Hauff und des Produzenten Junkersdorf sowie die Sammlungen der zwei Produktionsfirmen Bioskop Film (Junkersdorf) und Munich Animation (Junkersdorf). Die Sammlung Schlöndorff setzt sich zusammen aus Material zu 36 Spiel- und Dokumentarfilmen und einer Vielzahl nicht realisierter Projekte, die Sammlung Hauff umfasst Unterlagen zu zehn Filmen und die Sammlung Junkersdorf zu 34 Filmen. Die drei Archive wurden von Schlöndorff, Hauff und Junkersdorf direkt an das DFF übergeben.
Im Detail enthalten die Sammlungen Objekte und Werke aus dem künstlerischen Schaffen der drei Filmemacher sowie Produkte, die im Rahmen ihrer Film-, Fernseh-, Opern- oder Theaterproduktion entstanden. Darunter befinden sich unter anderem Produktionstagebücher, Storyboards, Fotos oder Drehbuchentwürfe (z.B. die 16 verschiedenen Fassungen des Drehbuchs zum Film „Die Blechtrommel“ mit Randnotizen, neuen oder gestrichenen Szenen), Korrespondenzen und Requisiten. Bereits seit 1992 befinden sich die drei nun erworbenen Sammlungen als Dauerleihgaben im DFF, wurden dort betreut und gepflegt. Der Ankauf sichert nun den Verbleib im DFF und die dauerhaft öffentliche Zugänglichkeit der Sammlungen.
DIE BLECHTROMMEL. Günter Grass skizziert David Bennent in der Rolle des Oskar Matzerath. Quelle: DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum, Frankfurt am Main / Sammlung Renate von Forster. Fotografin: Renate von Forster
In Wiesbaden – Schlöndorffs Geburtsstadt – wird vom 19. Mai bis 18. Juni 2023 im Bellevue-Saal eine Ausstellung zu seinem Leben und Werk zu sehen sein. In „Volker Schlöndorff. Von Wiesbaden in die Welt“ sind dann auch Objekte aus der neu erworbenen Sammlung ausgestellt. Die Ausstellung vom Kulturamt der Landeshauptstadt Wiesbaden in Kooperation mit dem DFF – Deutsches Filminstitut & Filmmuseum zeigt Filmausschnitte, Schriftstücke und Fotografien zu Schlöndorffs Schaffen.
Weitere Förderer: Hessische Kulturstiftung, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Stadt Wiesbaden
