rühmen, tadeln, unterhalten

Einerseits schrumpft in den Zeitungsfeuilletons der Raum für Literaturkritik, andererseits verbreitert sich ständig das digitale Angebot literaturkritischer Aktivitäten. Kann unter diesen Bedingungen die Literaturkritik noch ihre Orientierungsfunktion für die Leser wahrnehmen? Wie kann sie in der Konkurrenz um die schmale Ressource Aufmerksamkeit bestehen? Und verschieben sich dabei ihre Parameter von der Textkritik zur Kritik der Performance? Die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung will die aktuelle Lage der Literaturkritik mit Kritikerinnen und Kritikern (26.10.) diskutieren. Zur Eröffnung der Tagung am Donnerstagabend (25.10.) stellen Schriftstellerinnen und Schriftsteller ihr „Best-of“ an Kritiken vor und drehen den Spieß einmal um, indem sie fragen: Was können wir von der kritischen  Auseinandersetzung mit unserer Arbeit erwarten? Mit dabei sind Lukas Bärfuss, F.C. Delius, Katja Lange-Müller, Michael Lentz, Kathrin Röggla.

Verleihung des Büchner-Preises an Terézia Mora

Schluss- und Höhepunkt der Tagung ist die Verleihung des Georg-Büchner-Preises an Terézia Mora am 27. Oktober im Staatstheater Darmstadt; die Laudatio hält die Literaturwissenschaftlerin und Kritikerin Daniela Strigl. Außerdem werden an diesem Nachmittag der Kunsthistoriker Wolfgang Kemp mit dem Sigmund-Freud-Preis für wissenschaftliche Prosa ausgezeichnet, der Autor Martin Pollack mit dem Johann-Heinrich-Merck-Preis für literarische Kritik und Essay. Die Laudationes halten die Literaturwissenschaftlerin Barbara Vinken und der Historiker Karl Schlögel. Der Büchner-Preis ist mit einem Preisgeld von 50.000 Euro verbunden, der Merck- und der Freud-Preis mit jeweils 20.000 Euro. Eintrittskarten für die Preisverleihung gibt es über die Theaterkasse www.staatstheater-darmstadt.de. Die traditionelle Büchner-Preis-Lesung findet am Abend vor der Verleihung in der Darmstädter Orangerie statt.

Nähere Informationen zu den Veranstaltungen finden Sie im Programm ebenso unter www.deutscheakademie.de