Peter Paul Rubens und Jan Brueghel d. Ä. „Pan und Syrinx“

20,00 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Staatliche Museen Kassel
Schloß Wilhelmshöhe
34131 Kassel

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 245 (2004).
Kategorie:
Jahr: 2004
Künstler: Brueghel d. Ä.; Jan
Land: Hessen
Gattung: Malerei
Künstler: Rubens; Peter Paul

Beschreibung

Napoléon Bonaparte fegte nicht nur mit politischen Absichten über den Kontinent, sondern ordnete auch einen der größten Kunstraubzüge der Geschichte an. Allerorten zitterte man vor dem Direktor des Musée Napoléon‘, Vivant Denon, der manches Meisterwerk aus europäischen Sammlungen für den Abtransport nach Paris auswählte. Nachdem 1806 auch Hessen besetzt worden war, stattete Denon im folgenden Jahr der weltberühmten Niederländer-Sammlung in Kassel einen Besuch ab, aus der er zahlreiche Werke mitnehmen ließ. Als Napoleon zehn Jahre später besiegt war, kehrten die meisten Gemälde zwar zurück, doch fehlten 20 Bilder. Denon hatte sie unquittiert mitgehen lassen und in Frankreich verschenkt oder verkauft. Zu diesen Gemälden zählte auch Peter Paul Rubens‘ Pan und Syrinx. Das in den 1620er Jahren entstandene Gemälde zählt zu den wenigen, fein gemalten Kabinettstücken von Rubens (1577-1640), für die Landgraf Wilhelm VIII. von Hessen-Kassel, Gründer der Kasseler Galerie, eine auffallende Vorliebe hatte. Auf der nur 40 x 60 cm großen Eichenholztafel zeigt der flämische Malerfürst die Ovids Metamorphosen entlehnte Geschichte der Nymphe Syrinx, die zu Schilfrohr wurde, um den Nachstellungen des Hirtengottes Pan zu entfliehen. Dargestellt ist der Höhepunkt des Geschehens: Syrinx ist Pan zum Greifen nahe, doch zu fassen bekommt dieser nur das Schilf, in das sich die Nymphe gleich verwandeln wird. Abwehrend dreht sich die Bedrängte zu ihrem Verfolger um und bedeckt ihre Blöße vor seinen Blicken, derweil aufgescheuchte Wasservögel in die sich nach rechts hin öffnende Flußlandschaft flüchten. Während sich Rubens auf die kraftvolle Ausarbeitung der Figuren konzentrierte, stammt die Vegetation von Jan Brueghel dem Jüngeren (1601-1678), einem der profiliertesten Landschafts- und Blumenmaler seiner Zeit. Das Bild indessen zeugt nicht nur von der glücklichen Zusammenarbeit zweier großer flämischer Künstler, sondern ist, über die Jahrhunderte durch zahlreiche Hände gegangen, auch gleichsam ein Dokument der europäischen Geschichte. Knapp zweihundert Jahre nach seinem Verschwinden konnte es mit Hilfe der Kulturstiftung der Länder, der Hessischen Kulturstiftung, des Beauftragten der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien sowie des Kasseler Museumsvereins von den Staatlichen Museen Kassel zurückerworben werden.

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