Paul Klee „Wasserpark im Herbst“

8,00 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Kunstsammlungen zu Weimar
Burgplatz 4
99423 Weimar

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 205 (2002).
Kategorie:
Jahr: 2002
Künstler: Klee; Paul
Gattung: Malerei
Land: Thüringen

Beschreibung

Der Rang des Schweizers Paul Klee (1879-1940) als einer der bedeutendsten Künstler der Moderne ist unbestritten, ja er ist einer derjenigen, dem eine Leitbildfunktion für das 20. Jahrhundert zuerkannt wird. Sowohl seine malerische Leistung als auch seine kunsttheoretische Arbeit – von ihm bildnerische Formlehre und bildnerisches Denken genannt – wurde zum Maßstab erhoben.Zu der Arbeit an dem Wasserpark im Herbst dürfte sich Klee im zeitlichen Zusammenhang mit seinem Umzuges von Weimar nach Dessau Anfang Juli 1926 entschlossen haben, wie er doch überhaupt Ortswechsel zum Anlass für ein bildnerisches Motiv nahm, um sich mit ihm seines künstlerischen Standorts zu versichern und diesen zu befragen. Künstlerisch dürfte ihn das Thema Landschaftsgarten im Sommer 1926 jedoch vor allem auch deshalb bewegt haben, weil er vom Gartenreich Weimar mit seinem Ilmpark in das Gartenreich Dessau-Wörlitz übersiedelte. So ist es auch gerade die viaduktartige Brücke, wie sie schemenhaft im Gemälde auftaucht, die sich am ehesten im weiteren Bereich des Ilmparks finden lässt. Mit großer Wahrscheinlichkeit darf angenommen werden, dass Klee in diesem Bild vermutlich vom Herbst 1926 entsprechend eine Weimarer Parklandschaft dargestellt hat. Der Maler ritzte beziehungsweise schabte die Architekturelemente sowie die Stämme und Äste der Bäume regelrecht in die Farbe, so dass tiefer liegende Schichten freigelegt wurden und die Gegenstände mit ihrer Umgebung verwoben scheinen.Klee hat dem Gemälde Wasserpark hohen künstlerischen Aufwand zuteil werden lassen, der es aus seinem umfangreichen Oeuvre heraushebt. Dies unterstreicht auch das Format des Bildes (39 x 53 cm), dessen Ausmaße für Paul Klee nicht selbstverständlich sind.Wasserpark gehört zu den Hauptwerken seiner Weimarer Spät- und der Dessauer Frühzeit, zumal es, in der Zeit des Umzugs konzipiert, ein Schlüsselbild der Reflexion einer abgeschlossenen künstlerischen Werkphase darstellt und zugleich als Ausgangspunkt des Neubeginns in Dessau erscheint. Paul Klee bezeichnete seine Jahre in Weimar und Dessau im Rückblick als die frucht- und glückbringendste Periode seines Lebens.Den Ankauf des Gemäldes, das eine bewegte Geschichte aufweist, ermöglichten neben der Kulturstiftung der Länder die Ernst von Siemens-Stiftung, der Freistaat Thüringen, der Beauftragte der Bundesregierung für Angelegenheiten der Kultur und der Medien, private Spender und der Förderverein der Kunstsammlungen zu Weimar.

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