Beschreibung
In den Bildergeschichten „Vater und Sohn“ glomm zu einer Zeit der Verrohung und grausamen Verbrechen ein Funken unbeschwerter Menschlichkeit auf. Der Zeichner Erich Ohser, der angelehnt an seine Heimatstadt das Alias e.o. plauen wählte, schuf die Figuren nachdem ihm die Nationalsozialisten 1934 Berufsverbot erteilten. Zu scharf hatte er – noch unter seinem eigentlichen Namen – die Politik Hitlers kommentiert, zu unangepasst waren seine Zeichnungen gewesen. Erst unter der Prämisse, nur noch unpolitisch zu arbeiten und ein Pseudonym zu verwenden, erlaubte man ihm weitere Veröffentlichungen. Zwischen 1934 und 1937 erschienen die liebenswerten Geschichten um den gutmütigen Schnauzbart und seinen pfiffigen Sohn als Serie in der „Berliner Illustrirten“ und begeisterten ein Massenpublikum. Diese politisch unverfänglichen Cartoons waren es, die Erich Ohser berühmt machten. Doch sein Nachlass, der mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder, der Ostdeutschen Sparkassenstiftung im Freistaat Sachsen, der Sparkasse Vogtland, der Stadt Plauen, der Stadtwerke – Strom Plauen und der der Sternquell-Brauerei GmbH Plauen durch die Erich Ohser – e.o. plauen Stiftung erworben werden konnte, offenbart das vielfältige, immer wieder auch politisch gefärbte Spektrum des Zeichenkünstlers. Erich Ohsers spannendem Gesamtwerk und seiner wechselhaften Lebensgeschichte ist diese Patrimonia-Ausgabe gewidmet.