Beschreibung
Mit der Erfindung des Porzellans durch Johann Friedrich Böttger (1682-1719) in Dresden, befeuert vom Interesse Augusts des Starken, selbst Sammler ostasiatischen Porzellans, begann in den Jahren 1708-09 für die europäische Keramikgeschichte eine neue Ära. Anfänglich war das als Böttger-Steinzeug bekannte Material noch rötlich gefärbt, bis 1713 dann das langersehnte weiße porcellain gelang. Die Kunde vom weißen Gold verbreitete sich schnell über die sächsische Grenze hinaus und führte zur Gründung zahlreicher Manufakturen in Europa. Die 1710 gegründete Meißner Porzellanmanufaktur aber war nicht nur die älteste, sondern sollte auch in künstlerischer Hinsicht auf Dauer alle anderen überragen. Schon bald nach dem Gelingen der ersten Versuche beauftragte Böttger Goldschmiede und Bildhauer mit Entwürfen für Gefäße, die sich zum großen Teil an asiatischen Vorbildern orientierten. Deren Formenreichtum wurde hoch geschätzt, wohingegen Böttiger abschätzig über deren Qualität urteilte. Die Kulturstiftung der Länder unterstützte nun das Hetjens-Museum in Düsseldorf beim Ankauf herausragender Stücke aus der Frühzeit der Meißner Manufaktur. Nachdem das Haus schon über bedeutende Bestände zur Kunst- und Kulturgeschichte der internationalen Keramik verfügt, konnte mit dieser Erwerbung aus Privatbesitz nun eine schmerzliche Lücke in der Sammlung geschlossen werden.