Beschreibung
Im württembergischen Gammertingen, südlich von Stuttgart auf der Schwäbischen Alb, wurde 1902 ein aus dem 6. Jahrhundert stammendes Männergrab geborgen. Spektakulär machte den Fund die Fülle an Grabbeigaben. Zwar wurden Einzelstücke, wie beispielsweise ein vergoldeter Spangenhelm und ein Zaumzeug, bereits untersucht; eine wissenschaftlich adäquate Gesamtschau des Grabensembles gab es bislang jedoch nicht. 2014 wurde das Gammertinger „Fürstengrab“, mit Unterstützung vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, der Museumsstiftung Baden-Württemberg und der Kulturstiftung der Länder, durch das Landesmuseum Württemberg erworben. Der Ankauf gab Anlass zur Neubearbeitung des Fundmaterials, die durch naturwissenschaftliche Untersuchungen ergänzt wurde.
Dr. Klaus Georg Kokkotidis, Leiter der Sammlung zur Archäologie des Mittelalters, hält im Patrimonia-Band 384 zusammen mit Stefan Schlager, Ursula Wittwer-Backofen und Corinna Knipper neueste Erkenntnisse zum Grabesfund fest. Neben Analysen der noch vorhandenen Grabungsdokumente, bildet die Fragestellung der Herkunft ebenso wie die digitale Gesichtsrekonstruktion des namentlich nicht bekannten Mannes einen besonderen Schwerpunkt der Publikation.