Goethes Briefe an Auguste Gräfin zu Stolberg aus der ehemaligen Sammlung Brockhaus

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Freies Deutsches Hochstift, Frankfurter Goethe-Museum
Großer Hirschgraben 23-25
60311 Frankfurt am Main

Artikelnummer: PATRIMONIA NR. 67 (1993).
Kategorie:
Jahr: 1993
Land: Hessen
Gattung: Literatur
Künstler: von Goethe; Johann Wolfgang

Beschreibung

Als das Freie Deutsche Hochstift, 1859 gegründet, im Jahre 1863 Goethes Elternhaus in Frankfurt am Main am Großen Hirschgraben erwarb, wurde zugleich das Fundament einer Handschriftensammlung gelegt, die in ihrer nun 130jährigen Geschichte zu einem der bedeutendsten Literaturarchive im deutschsprachigen Raum herangewachsen ist. Zu den ersten Dokumenten, die damals ins Haus kamen, gehörten zwei Briefe Goethes an Auguste Gräfin zu Stolberg. Nun konnten aus dem ehemaligen Besitz des Verlegers Brockhaus neun weitere Briefe und ein Fragment, sowie ein Brief Goethes an die Brüder Stolberg und Christian Heinrich von Haugwitz für das Freie Deutsche Hochstift erworben werden. Augusta Louise zu Stolberg-Stolberg wurde am 7.1.1753 in Bad Bramstedt in Schleswig-Holstein, das zu Dänemark gehörte, geboren. 1770 kam sie als Konventualin in das adelige Damenkloster Uetersen, nordwestlich von Hamburg, und blieb dort bis 1783. Hier widmete sie den Großteil ihrer Zeit der Literatur und der Korrespondenz. Vor allem Goethes Werther, 1774 erschienen, begeisterte sie, und durch Heinrich Christian Boie, ein selbst dichterisch kaum produktiver Mann, der jedoch alle Literaten kannte, und miteinander verband, begann ihr Kontakt zu Goethe. Aus dem Jahre 1775 stammt der erste Brief Goethes; Auguste Stolbergs Briefe sind bis auf zwei durch Goethe verbrannt, wie fast alle frühen Briefe an ihn; ein bewegender Altersbrief hat sich aus dem Jahre 1823 erhalten. Für Ende 1775 hatte Goethe eine Reise mit Augustes Brüdern nach Hamburg geplant, blieb aber in Weimar; die Korrespondenten sahen sich persönlich nicht. In einem seiner ersten Briefe an Auguste Gräfin zu Stolberg zeichnete Goethe sein Giebelzimmer im Haus seiner Eltern am Großen Hirschgraben in Frankfurt, die einzige zeitgleiche Ansicht dieses Raumes, in dem der größte Teil von Goethes Jugendwerk entstand.Die Briefe des jungen Goethe an Auguste Gräfin zu Stolberg sowie der Brief von 1823 konnten in Basel auf einer Auktion durch das Zusammenwirken der Kulturstiftung der Länder, der Bundesrepublik Deutschland, der Stadt Frankfurt am Main, der Dr. Bodo Sponholz Stiftung in Frankfurt am Main und der Stiftung Ernst A. Teves zum Gedächtnis erstanden werden.

Mit Klick auf [„Video starten“] stimmen Sie zu, dass [YouTube] Cookies setzt und personenbezogene Daten erhebt, welche ggf. in Drittländer übertragen werden, die kein mit der EU vergleichbares Datenschutzniveau aufweisen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.