Beschreibung
Die Dresdner Hofsilberkammer war neben der Münchner und der Wiener die bedeutendste eines deutschen Fürstenhauses. Sie ging durch den Zweiten Weltkrieg für Dresden vollständig verloren. Was noch im Besitz des Hauses Wettin war, gelangte nach 1945 als Kriegsbeute nach Rußland. Zum kostbarsten Besitz gehörte das große silbervergoldete Tafelgeschirr Augusts des Starken, das der Kurfürst-König für die bevorstehende Hochzeit seines Sohnes mit der Kaisertochter Erzherzogin Maria Josepha 1718 in Augsburg anfertigen und für das Zeithainer Lustlager 1730 erweitern ließ. Aus diesem Servoce konnte ein Ensemble von sechs Platten und vier Wärmeglocken aus den Jahren 1718 und 1730 erworben werden. Sie wurden von den Goldschmieden Gottlieb Menzel (1676-1757) und Christian Winter (1661-1737) nach Angaben des Königs und wohl nach Entwürfen des Dresdner Hofgoldschmiedes Johann Jacob Irminger (1635-1724) ausgeführt.Gleichzeitig konnten zwei Deckelterrinen auf Untersetzplatten und je zwei Vorlegeplatten und Wärmeglocken aus unterschiedlichen weißsilbernen Speiseservicen Kurfürst Friedrich Augusts III. für die Ausstattung des Dresdner Residenzschlosses zurückgewonnen werden, die von den Dresdner Hofgoldschmieden Carl David Schrödel (um 1712-1773) und Friedrich Reinhard Schrödel (um 1728-1796) herrühren.Zwei wesentliche Epochen in der Geschichte der Hofsilberkammer sind damit durch hervorragende Beispiele hoher Kunstfertigkeit wieder in Dresden dokumentiert.Angekauft wurden die Silberwerke von der Kulturstiftung der Länder, dem Bundesministerium des Innern und dem Freistaat Sachsen.