Beschreibung
Bei den drei bedeutenden spätmittelalterlichen Tapisserien handelt es sich um den sogenannten älteren Walburga-Teppich (Nürnberg, um 1465), den jüngeren Walburga-Teppich (Eichstätt, 1519) sowie um das Stammbaum-Fragment der Hl. Walburga und des englischen Königshauses (Eichstätt, um 1520). Alle drei Tapisserien gehörten ursprünglich zum Besitz der Eichstätter Benediktinerinnen-Abtei St. Walburg, die nicht nur die wichtigste Stätte der Verehrung der Hl. Walburga sondern im frühen 16. Jahrhundert auch ein Zentrum der fränkischer Bildwirkerei war. Erst im Zuge der Säkularisation gelangten die in das Verzeichnis national wertvollen Kulturgutes aufgenommenen Bildteppiche in die Kunstsammlung des Fürsten zu Oettingen-Wallerstein.Der ältere, mit seinen sechs inschriftlich bezeichneten Szenen aus der Walburga-Legende stilistisch und qualitativ einer versierten Nürnberger Werkstatt zuzuordnende Teppich, ist durch Wappen und Bild als Stiftung des Eichstätter Bischofs Johannes von Eych ausgewiesen. Der zweite, nahezu gleich große Behang modifiziert den offensichtlich als Vorbild benutzten älteren Teppich durch die Einfügung zweier weiterer Szenen, ausführlichere Inschriften und eine dem dekorativen Stil der Eichstätter Wirkerinnen entgegenkommende Gestaltung der floralen Randleisten. Unter den anbetenden Personen des letzten Bildes erkennt man zudem die Stifterin dieses Teppichs, die durch ihr Wappen bezeichnete Eichstätter Äbtissin Walburga von Absberg.