Beschreibung
Wer über das Meer herrscht, herrscht über die Welt, allemal über die des Handels, wussten die Niederländer. Am Ende ihres „Goldenen Zeitalters“ fuhren sie mit Kanonen lange wasserwärts, um endlich wieder Seemacht zu sein. Wenigstens für kurze Zeit gelang ihnen das auch, dank eines wagemutigen Flottenführers: Auf Ludolf Backhuysens (1630-1708) Gemälde „Die Flotte der Republik sticht unter dem Oberbefehl von Admiral Michiel de Ruyter bei Texel in See“ steuert der frischgebackene Admiral Michiel de Ruyter hinüber zu seinem düster verschatteten Kriegsschiff „Delftland“. An diesem 18. August 1665 hatte der geniale Schiffelenker, von Gischt umspült, den Oberbefehl übernommen. Etliche Jahre Krieg sind noch zu führen, dann ist die englische Flotte überrumpelt und geschlagen, Volksheld de Ruyter kehrt gar mit dem Flaggschiff der Engländer als Trophäe heim. Ludolf Backhuysens dramatisches Seestück – zuhause im Ostfriesischen Landesmuseum Emden – bläst uns mitten hinein in den schicksalhaften Tag von de Ruyters Ernennung, mit dem sich alles zum Guten wendete und auf den viele glorreiche Siege der niederländischen Flotte folgen sollten. Das Patrimonia-Heft bietet durch die Darstellung der historischen Zusammenhängen hinter dieser „gemalten Geschichte“ sowie einer detailreichen Interpretation eine komplexe Analyse dieses malerischen Glanzstückes und Hauptwerkes Backhuysens.