Beschreibung
Ringe haben – besonders in Königshäusern – eine lange Tradition, und sie dienen seit jeher als Symbol der Macht: Während der Fingerring stärker als jedes andere Schmuckstück mit der Persönlichkeit des Trägers verbunden ist, repräsentiert der oft kunstvoll gestaltete Siegelring als Zeichen der Beglaubigung herrschaftliche Autorität. Als Liebhaber der Kunst besaß der Welfenkönig Ernst August I. von Hannover nicht nur Gemälde, Skulpturen, Porzellan und Silber, sondern ebenso eine umfangreiche Ringsammlung, die das Herzog Anton Ulrich-Museum in Braunschweig mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und des Landes Niedersachsen erwerben konnte. Das Museum erhält durch den Ankauf 12 kostbare Ringe aus der Kollektion des Regenten, der als Sohn Georges III. im Jahr 1837 als erster König den Thron in Hannover bestieg. Die Ringe, die in einer eigens dafür angefertigten Mahagoni-Schatulle mit Kristallglasdeckel aufbewahrt werden, wurden direkt aus Familienbesitz erworben. Bei den Preziosen handelt es sich hauptsächlich um Objekte mit Porträts enger Verwandter Ernst Augusts I. und heraldischen Symbolen seines Adelsgeschlechts. Als Zeugnisse politischer, dynastischer und höfischer Ansprüche sind sie historisch und künstlerisch bedeutende Dokumente für das ehemalige Königreich Hannover und das heutige Land Niedersachsen. In Band 357 der Patrimonia-Reihe wird die neu erworbene Ringsammlung ausführlich und reich bebildert vorgestellt.