Beschreibung
Jacob Philipp Hackert (1737-1807) war einer der berühmtesten Landschaftsmaler seiner Zeit und bekannter Künstler des Goethe-Kreises. Seine Veduten bestechen durch eine topgraphische Genauigkeit und Detailtreue.
Nach ersten künstlerischen Anfängen in Berlin ging Hackert 1762 nach Stralsund, wo er in dem Baron Adolf Friedrich von Olthoff einen großzügigen Mäzen fand. Zusammen reisten sie im Sommer 1764 nach Stockholm, wo Hackert Aufträge für den königlichen schwedischen Hof eintrug. Hackert unternahm bis 1766 weitere Studienreisen nach Frankreich. 1768 ging Hackert nach Italien, wo er zunächst in Rom lebte und von dort aus zahlreiche Studienreisen unternahm. 1786 avancierte er in Neapel zum Hofmaler von König Ferdinand IV. und blieb es bis 1799. Zusammen mit seinem jüngeren Bruder Georg Abraham gelangte er ab 1772 zu mehr Ruhm mit einem eigenen Kupferstichbetrieb, in dem sein Bruder nach einzelnen Gemälden Hackerts Stiche herstellte und vertrieb. Auf Reisen durch ganz Europa festigte er seinen Ruf als berühmtester Landschaftsmaler seiner Zeit. Nach dem Einmarsch der Franzosen zog Hackert 1799 aus politischen Gründen von Neapel auf ein Landgut in der Nähe von Florenz und zog sich ins Private zurück. Nach Hackerts Tod 1807 verfasste Goethe eine Monographie über seinen Freund, die 1811 erschien. Goethe begegnete Hackert in den Jahren der Renaissance während seines Italienaufenthaltes und nahm bei ihm Mal- und Zeichenunterricht.
Der Restnachlass von Jacob Philipp Hackert gelangte nach seinem Tod an seine Schwester Margarete Friederike, später an deren Nachfahren, die Familie von Maltitz. Er besteht aus insgesamt 52 Objekten, Gemälde, Zeichnungen und einem Aquarell aus der neapolitanischen Periode. Zudem enthält der Restnachlass druckgrafische Werke, darunter eine Reihe von Landschaftsradierungen aus der Zeit von 1762 bis 1766. Der große Ruhm Hackerts während seiner italienischen Zeit hatte zur Folge, dass diese frühen Arbeiten weitgehend unbeachtet blieben und daher sehr selten sind. Höhepunkt des Restnachlasses bilden die drei Ölgemälde seiner Spätzeit. In Verbindung mit dem reichen Grafikbestand ist die künstlerische Entwicklung Hackerts von seinen Anfängen bis zum Tod belegbar und ergänzt abermals die Sammlung des Goethe-Museums Düsseldorf, welche von dem Verleger Anton Kippenberg begründet wurde.