Der Hofdegen Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg

7,50 

Anschrift der geförderten Einrichtung:
Herzog Anton Ulrich-Museum
Museumstr. 1
38100 Braunschweig

Beschreibung

Der Patrimonia-Band 404 beschäftigt sich mit dem Hofdegen Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg vor dem Hintergrund des Siebenjährigen Krieges und liefert neue Forschungserkenntnisse zu seiner Entstehung.

Der Hofdegen war ein Geschenk von Herzog Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg (1721–1792) an den britischen Generalleutnant Sir George Howard (1719–1796), der im Dienste Preußens im Siebenjährigen Krieg (1756–1763) kämpfte und den Truppen der königlich-britischen Armee vorstand. Anlass der Gabe war der Waffenstillstand, den Herzog Ferdinand im November 1762 herbeiführte und der von Howard vorbereitet worden war. Wie es üblich war, beschenkte Herzog Ferdinand zum Abschied alle, die ihm unmittelbar gedient hatten.

Das wertvollste Geschenk überreichte er Howard – den goldenen und allein auf der Schauseite mit mehr als 200 Diamanten besetzten Hofdegen. Die 94,6 cm lange Prunkwaffe besitzt ein goldenes Degengefäß, das von einem Gitternetzwerk überzogen ist und aus Diamanten geformte Jasminblüten und -blätter zeigt. Die Anfertigung des Degengefäßes wird nach neuesten Forschungen auf um 1760 datiert.

Derart aufwendig gestaltete Schmuckwaffen des 18. Jahrhunderts haben sich außerhalb einiger weniger Museumssammlungen weltweit nur sehr selten erhalten. Der Hofdegen Herzog Ferdinands von Braunschweig-Lüneburg, der sich bis vor wenigen Jahren in Privatbesitz der Nachfahren des Beschenkten befand, gilt als ein bedeutendes Zeugnis der niedersächsischen, deutschen und europäischen Geschichte, insbesondere in Zusammenhang mit dem Siebenjährigen Krieg.

Dr. Martina Minning, Leiterin der Abteilung Angewandte Kunst des Herzog Anton Ulrich-Museums in Braunschweig beschreibt in diesem Patrimonia-Band die Geschichte des Hofdegens Herzog Ferdinands anhand historischer Dokumente und gibt Aufschluss über seine Herkunft und Herstellung. Neuere Gutachten zeigen, dass die Anfertigung nicht wie ursprünglich vermutet einer Dresdner Werkstatt um 1750 zuzuschreiben ist, sondern mit großer Wahrscheinlichkeit der hugenottischen Goldschmiedekunst in Berlin unter der Patronage Friedrichs II. zehn Jahre später.

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