Beschreibung
Zwei neu erworbene Konvolute aus dem Nachlaß des Ministerkollegen Goethes, Christian Gottlob Voigt, erweitern den Bestand des Goethe- und Schiller-Archivs in Weimar um aufschlußreiche Zeugnisse, die Vorgänge dokumentieren, welche eng mit Weimar verbunden sind. Die Schriftstücke, zum großen Teil handschriftlich von Goethe selbst verfaßt, geben Auskunft über wichtige Abschnitte im Leben des Dichters. Es handelt sich bei den Konvoluten um 23 Briefe und Billetts von Goethe, 9 Promemoria, Protokolle und andere Niederschriften von Goethe im Umfang von 38 Seiten, 16 Briefe und Billetts und 5 amtliche Weisungen von Herzog Carl August, 4 Berichte und 4 Niederschriften von von Voigt, 7 Briefe von Herder, einen Brief von Knebel und einen Brief von Wilhelm von Humboldt. Der eine Teil der Archivalien bezieht sich auf die Gründung und erste Sitzung der sogenannten Freitagsgesellschaft, einer 1791 durch Goethes Initiative gegründeten wissenschaftlich-literarischen Vereinigung, die bis 1797 bestand. Neben Goethe gehörten ihr Wieland, Herder, Bertuch, Knebel, Voigt, Bode und Buchholz an. Zu den Gästen zählten Jenaer Professoren und Wilhelm von Humboldt. Der andere Teil der Unterlagen beinhaltet Auseinandersetzungen über die weitere Tätigkeit Goethes in der Leitung des Weimarer Hoftheaters im Dezember 1808. Ursache für Streitigkeiten waren Eingriffe Herzog Carl Augusts in die Theaterleitung. Aus den Dokumenten wird die Wirkung ersichtlich, die Goethes Weimar-Jenaer Freitagsgesellschaft auf die höfische und universitäre Umgebung hatte. Einen ähnlichen kulturellen Einfluß, das lassen die neuerworbenen Zeugnisse erkennen, übte das Hoftheater aus, das ebenfalls den Hof mit Bürgern, Wissenschaftlern und Studenten zusammenführte. Zusammen mit der Kulturstiftung der Länder, dem Bundesministerium des Innern und dem Thüringer Ministerium für Wissenschaft und Kunst konnten die Dokumente für das Goethe- und Schiller-Archiv in Weimar erworben werden.