Beschreibung
Mit diesem Gemälde wandte sich Anton Raphael Mengs (1728-1779) – der von der Antike, mehr noch von Raphael und Correggio starke Anstöße erhalten hatte – von der Malerei des Rokoko ab. Fortan folgte er dem klassizistischen Stil, um eine neue Auffassung der Historienmalerei ebenso bemüht wie um eine «skulpturale» Plastizität der Einzelfigur. Neben anderen verhalf Mengs, der unter die bedeutendsten Maler der Zeit rechnete, der klassizistischen Richtung zum Durchbruch. In Auftrag gegeben von der feinsinnigen Markgräfin Wilhelmine von Ansbach-Bayreuth und in Rom 1755 vollendet, bildete Mengs‘ Semiramis – die legendäre Königin von Assyrien – in dem Augenblick ab, da der Bestand ihres Reiches aufs höchste gefährdet war. In Semiramis, die der Überlieferung nach weise, umsichtig und tugendhaft war, erblickte Wilhelmine von Ansbach-Bayreuth ihr Ideal.Erworben gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium der Finanzen, kehrte das Gemälde wieder in das Neue Schloß zu Bayreuth zurück, wo es vor 200 Jahren bereits seinen Platz gefunden hatte.