Oberschlesisches Landesmuseum zeigt die Geschichte des Tarnowitzer Bergbaus

Tarnowitz bildete das Zentrum der oberschlesischen Industrie. Seit Beginn der Neuzeit bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts war es eine der bedeutendsten Blei-, Silber- und Zinkerzlagerstätten Europas: Von Tarnowitz aus vollzog sich seit dem Ende des 18. Jahrhunderts auch die industrielle Revolution in Oberschlesien, die die Region im 19. Jahrhundert zur zweitgrößten Montanindustrieregion Europas machte – nach dem Ruhrgebiet. Die Ausstellung erzählt in Dutzenden Objekten, Illustrationen und Fotografien sowie Texten und multimedialen Installationen die Geschichte dieser bedeutenden Industriekulturstätte von deren Entstehung bis zu ihrem Niedergang und blickt zugleich auf die heutigen Entwicklungen in Tarnowitz. Schließlich wurden 2017 die „Blei-, Silber- und Zinkerzbergwerke mit unterirdischem Wassermanagementsystem in Tarnowitz“ in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen.

So vermittelt die Ausstellung europäische Industriekultur im Wandel der Zeit und insbesondere im deutsch-polnischen Kontext. Ebenso wirft sie einen Blick auf den frühen Industrietourismus bis hin zum Wiederaufbau und der Eröffnung der beiden heutigen Touristenattraktionen – des Schwarze-Forelle-Stollens und des Historischen Silberbergwerks in Tarnowskie Góry im Süden Polens.

Das 1983 gegründete Oberschlesische Landesmuseum pflegt seit vielen Jahren intensive Partnerschaften mit polnischen Kultureinrichtungen, Museen und Universitäten, aus denen zahlreiche gemeinsame Projekte hervorgegangen sind. Die aktuelle Ausstellung entstand u. a. in Zusammenarbeit mit dem Verein der Heimatfreunde des Tarnowitzer Landes (Stowarzyszenie Miłośników Ziemi Tarnogórskiej).

Weitere Förderer: Land Nordrhein-Westfalen