MitbeStimmungsorte
Mit dem Projekt „MitbeStimmungsorte“ wurden 22 ausgewählte Museen aus allen 16 Bundesländern mit Werkstätten und Beratungsangeboten bei ihren Transformationsprozessen hin zu mehr Diversität und Partizipation unterstützt.
Das Landesmuseum Württemberg zählt mit verschiedenen Standorten und einer Sammlung von über einer Million Objekten aus den Fachbereichen Archäologie, Kunst- und Kulturgeschichte sowie Populär- und Alltagskultur zu den größten Museen in Baden-Württemberg. Es bewahrt faszinierende Zeugnisse des kulturellen Erbes der Region und konnte als Landesbetrieb mit über 180 Mitarbeitenden in Zeiten vor Corona jährlich rund 300.000 Gäste im Haus begrüßen. Sonderausstellungen zu vielfältigen Themen ergänzen die Schausammlungen, die zu einem Streifzug durch die Kulturgeschichte des Landes einladen. Im Kindermuseum Junges Schloss können die jüngsten Besucher:innen in wechselnden Mitmachausstellungen spielerisch kulturgeschichtliche Themen entdecken. Das neugestaltete Museumsfoyer, die Dürnitz, bietet Raum für Begegnung und Austausch im Herzen Stuttgarts und dem Museum die Gelegenheit, spannende neue Formate auszuprobieren und neue Zielgruppen anzusprechen.
Hören Sie Helen Schleicher zum MitbeStimmungsorte-Projekt des Landesmuseums Württemberg.
Vorhaben
Ausgehend von der partizipativen Entwicklung inklusiver Ausstellungselemente rund um Figuren der Eiszeitkunst, stehen folgende Fragen im Fokus: Wie lässt sich Teilhabeorientierung als institutionelle Querschnittsaufgabe in Planungs- und Konzeptionsprozessen verankern? Wie kann eine für alle Seiten gewinnbringende Einbindung und aktive Teilhabe von Menschen mit gelebter Erfahrung gelingen? Welche Formate und Ansprache sind zielführend, um langfristig neue Besucher:innengruppen, hier v.a. blinde und sehbeeinträchtigte Menschen, zu erreichen? Darüber hinaus soll am Beispiel des Ausstellungsbereichs Steinzeit mit den entwickelten Formaten erprobt werden, ob und wie eine inklusive, diversitätsorientierte Ergänzung der Schausammlungen gelingen kann.
Erkenntnisse
„Die Beratung ist noch nicht ganz abgeschlossen, deswegen sind die Ergebnisse noch nicht final. Bereits jetzt können wir aber schon sagen, dass die Beratung durch Dirk Sorge gerade für die Vorbereitung und die Strukturierung des ersten Fokusgruppen-Workshops mit 6 blinden und sehbeeinträchtigten Teilnehmer:innen sehr hilfreich war (z. B. der Tipp, zu Beginn genau abzuklären, wie die gegenseitige Erwartungshaltung aussieht, oder gemeinsam mit den blinden Teilnehmer:innen den Ausstellungsraum abzuschreiten, um ein Gefühl für den Raum zu bekommen). Darüber hinaus haben wir vor allem ganz konkrete Hilfestellungen zu unseren Fragen zur inklusiven Ausstellungsgestaltung etwa zu Orientierung, zur Größe von Tastobjekten oder zum Aufbau der Stationen erhalten. Über einen spannenden Sensibilisierungsworkshop konnten wir das Thema Inklusion auch über das kleine Ausstellungsteam hinaus breiter ins Haus tragen.“
Zukunftsperspektive
„Wir wünschen uns, dass wir trotz knapper Zeitressourcen solche partizipativen Prozesse künftig auch bei den großen Ausstellungsprojekten einplanen können und, dass wir es schaffen, die (aktuellen und künftigen) Fokusgruppen-Teilnehmer:innen auch langfristig, z. B. über die Einrichtung eines divers besetzten Besuche:innenbeirats, an das Landesmuseum binden können. Die Möglichkeit, ganz konkrete Rückfragen z. B. zur Erkennbarkeit und Lesbarkeit von Grafikentwürfen stellen oder direktes Feedback zu Prototypen einholen zu können, hilft sehr dabei, Angebote zu schaffen, die genau auf die Bedürfnisse der Zielgruppe zugeschnitten sind.“
Landesmuseum Württemberg
Altes Schloss, Schillerplatz 6
70173 Stuttgart
https://www.landesmuseum-stuttgart.de/