Kunst für jeden? Ausgezeichnet!

Die Integrierte Gesamtschule Herder nennt es „Eine Kunst für jeden“: Ob mit Film, Tanz, Theater, Performance, Design oder beim kreativen Schreiben – die Schüler*innen sollen ihr eigenes künstlerisches Potenzial entdecken. Wie Theater geht, das erforschen die Schüler*innen u. a. als Jury beim Festival „Starke Stücke“, im Filmmuseum erleben sie, wie ein Trickfilm entsteht und erproben dann selbst das Erzählen in Bildern. Das städtische Umfeld der Schule wird ästhetisch erkundet, als Sammler*in, Beobachter*in, Interviewer*in oder Zeichner*in machen die Schüler*innen „Feldforschung“, begleitet vom Frankfurter Weltkulturen Museum. Durch die Teilnahme der Schule am Programm Kultur.forscher hatte sich die intensive Kooperation mit dem Museum entwickelt. So entstand gemeinsam ein Konzept für die „Feldforschung im Ostend“, das mittlerweile als fester Baustein des Schulprogramms verabschiedet wurde. Im Lernbereich „Kulturelle Praxis“ können alle rund 650 Herder- Schüler*innen in insgesamt vierzehn Wochenstunden und auf diversen Praxistagen über alle Jahrgangsstufen verteilt aus einem reichen Angebot wählen, fest verankert im Curriculum. Gemeinsam und auf Augenhöhe mit kulturellen Partnern aus dem Umfeld hat die zertifizierte Kulturschule robuste Formate entwickelt: Die Schüler*innen erleben kreative Prozesse und setzen sich aktiv mit einem künstlerischen Thema auseinander. Immer geht es der Schule darum, dafür Partner in langangelegten Kooperationen zu gewinnen. Nur so können curriculare Bausteine den Schüler*innen gesichert Kunst und Kultur erfahrbar machen. Geprägt sind die kulturellen Angebote vom persönlichen Erfahren, dem Experimentieren und damit vielleicht auch einem Scheitern. Dann steht die Suche nach Auswegen im Mittelpunkt. Der Lernbereich „Kulturelle Praxis“ ermöglicht zudem, dass unterschiedliche Disziplinen ineinandergreifen können. In den regelmäßigen öffentlichen Präsentationen der Projekte haben alle Künste dann ihren gemeinsamen Auftritt. Für die Fortentwicklung des kulturellen Schwerpunktes hat die IGS Herder ein schulinternes Fortbildungsprogramm verabschiedet, das die Ressourcen der mit kulturellen Angeboten erfahrenen Lehrer*innen nutzt. Außerdem dienen dazu jährliche pädagogische Tage, die von Kulturschulkoordinator*innen geplant und durchgeführt werden.

Die IGS Herder sucht nicht nach kulturellen „Sternstunden“, sondern langfristige, verlässliche Angebote für ihre Schüler*innen. Außerschulische Kulturinstitutionen und Künstler sind kein „nettes Beiwerk“ oder „zu buchende Workshopanbieter“, sondern Partner bei der Entwicklung von Modulen im Dienst der ständigen Schulentwicklung der IGS Herder.

Vertreter der IGS Herder aus Frankfurt am Main, Gewinner des Zukunftspreises für Kulturbildung – DER OLYMP, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender
Vertreter der IGS Herder aus Frankfurt am Main, Gewinner des Zukunftspreises für Kulturbildung – DER OLYMP, mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und Elke Büdenbender

DER OLYMP – Zukunftspreis für Kulturbildung 2018, verliehen von der Kulturstiftung der Länder und der Deutsche Bank Stiftung, geht in der Kategorie „Kulturelles Schulprofil“ an die IGS Herder:

„In Zentrum des Kulturprofils steht die qualitativ hochwertige Arbeit von Kulturschaffenden, verankert in einer langfristigen konzeptionellen Zusammenarbeit mit einer überwältigenden Vielzahl von externen Partnern… verschiedenen Museen, Theatern, kulturellen Institutionen und Künstler*innen. Wir sind beeindruckt von der Fülle kulturellen Schaffens an der IGS Herder.“