Körper in Wachs

Moulage „Lupus erythematodes an Nase und Wangen eines jungen Mädchens“, um 1910
Moulage „Lupus erythematodes an Nase und Wangen eines jungen Mädchens“, um 1910

Das vor rund zwei Jahren am Deutsche Hygiene-Museum begonnene Restaurierungsprojekt „Wachsmoulagen: Wertvolles Kunsthandwerk vom Aussterben bedroht“ steht kurz vor seinem Abschluss. Das Forschungsvorhaben wurde mit rund 170.000 Euro von der Kulturstiftung des Bundes und der Kulturstiftung der Länder im Rahmen des KUR-Programmes „Konservierung und Restaurierung von mobilem Kulturgut“ gefördert.

In dem Projekt ging es zunächst darum, den Bestand der rund 2.000 historischen Wachsmoulagen des Deutschen Hygiene-Museums umfassend zu untersuchen. In einem weiteren Schritt wurden in enger Zusammenarbeit mit zahlreichen wissenschaftlichen Partnern restauratorische Verfahren für einen möglichst langfristigen Erhalt dieser empfindlichen Objekte entwickelt und erprobt. Wachsmoulagen sind naturgetreue Abformungen erkrankter Körperpartien, die zu medizinischen Ausbildungszwecken und zur populärwissenschaftlichen Wissensvermittlung eingesetzt wurden. Das älteste Objekt der Dresdner Sammlung stammt aus dem Jahre 1905. Einige der Moulagen waren bereits auf der 1. Internationalen Hygiene-Ausstellung von 1911 gezeigt worden.

Die Ergebnisse des Projektes stellt die Publikation „Körper in Wachs. Moulagen in Forschung und Restaurierung“ dar, die als Band 3 der Reihe „Sammlungsschwerpunkte“ des Deutschen Hygiene-Museums im Sandstein Verlag, Dresden, erscheint. Ab sofort können die Besucher der Dresdner Dauerausstellung auch die einzelnen Restaurierungsschritte nachvollziehen, die in einer informativen Ausstellung vom 19. November 2010 bis zum April 2011 zu sehen sein werden.