Die Kaiser und die Säulen ihrer Macht
Erstmalig stellt damit eine Ausstellung nicht Dynastien oder einzelne Kaiser in den Mittelpunkt, sondern fragt, worauf jeweils die Macht der Kaiser aus über 500 Jahren basierte. Die Ausstellung beleuchtet am Beispiel kaiserlicher Persönlichkeiten und ihrer Herrschaftsideen und -strategien das Machtgefüge des römisch-deutschen Kaisertums. Sie spiegelt den Zeitraum von der Krönung Karls des Großen (800) bis zur Fixierung der politischen Ordnung des Heiligen Römischen Reiches in der Goldenen Bulle, dem kaiserlichen Gesetzbuch von 1356.
Unterteilt ist die Ausstellung in vier Sektionen, einen Prolog, der die Ausstellung eröffnet und einen Epilog, der sie abschließt. In jeder Sektion werden je ein beziehungsweise zwei Kaiser mit ihrer Herrschaftsidee und den Säulen ihrer Macht vorgestellt. Die Sektion I beschäftigt sich mit Karl dem Großen und seiner Idee des Kaisertums von Gottes Gnaden. Sektion II thematisiert die Bedeutung der Bischöfe als Säule der Macht. Während die Sektion III das Erstarken einzelner Fürsten und den Aufstieg der Städte und ihrer Beamten zum Thema hat, stellt Sektion IV die Beziehung Friedrich I. Barbarossa zum Raum am Rhein und die kulturelle Blüte des Rittertums vor.
Die Zusammenschau vom Ringen um die Herrschaft im Mittelalter erzählt die Ausstellung anhand kulturhistorisch bedeutender Handschriften und ausgewählter Goldschmiedearbeiten, archäologischer Funde, sowie Exponate und Dokumente renommierter Leihgeber aus ganz Europa. Ausgestellt werden unter anderem das Armreliquiar Karls des Großen aus dem Pariser Louvre, die Heiratsurkunde der Kaiserin Theophanu, die Grabkrone der Kaiserin Gisela, die berühmte Heidelberger Liederhandschrift Codex Manesse und die Goldene Bulle aus dem Staatsarchiv in Wien.
Dabei geht die Ausstellung auch der Frage nach, warum die Rhein-Region über Jahrhunderte für die Kaiser unverzichtbar und in ihrer Entwicklung begünstigt war. Die Region, die weite Teile des heutigen Rheinland-Pfalz umfasst, war lange unter den Herrscherhäusern der Karolinger, der Ottonen, der Salier und der Staufe die kulturelle, politische und wirtschaftliche Zentrallandschaft Europas. Historisch bedeutende Originalschauplätze in Mainz und der Region am Rhein sind in das Gesamtkonzept der Ausstellung integriert. Die Orte treten dabei durch mediale Angebote und Inszenierungen mit der Landesausstellung in Dialog.
Weitere Förderer: Die Beauftrage der Bundesregierung für Kultur und Medien im Rahmen des Europäischen Kulturerbejahres 2018, die Ernst von Siemens Kunststiftung