Impressionismus in Leipzig 1900-1914: Liebermann, Slevogt, Corinth
Die Ausstellung „Impressionismus in Leipzig 1900-1914: Liebermann, Slevogt, Corinth“ ist – orientiert an den drei Namensgebern – in drei Etappen geteilt. Rekonstruiert werden sechs historische Verkaufsausstellungen, die zwischen 1904 und 1911 vom Leipziger Kunstverein in Zusammenarbeit mit den Galerien Ernst Arnold (Dresden) und Paul Cassirer (Berlin) in den Räumlichkeiten des Museums veranstaltet wurden.
Das Museum der bildenden Künste Leipzig setzt sich dabei mit der eigenen Geschichte auseinander. So zeigt es, wie sich mit der Entwicklung Leipzigs zu einer modernen Großstadt das Kunstinteresse der Bevölkerung und die Ausstellungspraxis des Museums der bildenden Künste verändert. Präsentiert werden sowohl um diese Zeit zum Verkauf angebotene Gemälde, als auch jene Werke, die das Museum selbst erwarb. Auch wird die Ankaufspolitik des Hauses problematisiert: Besonders der aus Frankreich importierte, impressionistische Stil wurde ab 1900 sehr populär und setzte sich alsbald auch auf dem deutschen Kunstmarkt durch. Das Kunstinteresse des vermögenden Leipziger Bürgertums wird den damaligen Erwerbungen des Museums gegenübergestellt, das erst mit zeitlicher Verspätung auf den Impressionismus reagierte.
Die Stadt Leipzig gehörte mit ihren zahlreichen Verlagshäusern, Tageszeitungen und gesellschaftlichen Freizeiteinrichtungen zweifelsohne zu den Kulturzentren des frühen 20. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit stieg mit der Population der Stadt auch die ansässige Mittel- und Oberschicht. Die neue Kaufbereitschaft und Nachfrage nach Kunst führte dazu, dass im Museum der bildenden Künste vor dem Ersten Weltkrieg etwa fünfzig Ausstellungen jährlich, teilweise im monatlichen Wechsel bis zu vier Einzelexpositionen gleichzeitig, gezeigt wurden.
Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung und Rudolf-August Oetker-Stiftung