Schloss Marienburg
ERWERBUNGSFÖRDERUNG

„Hofbibliothek“ der Marienburg kehrt nach Niedersachsen zurück

Die Stiftung Schloss Marienburg, das Niedersächsische Landesarchiv und die Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek haben die „Hofbibliothek“ der Marienburg aus Privatbesitz zurückerworben. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 45.031 Euro.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die Rückkehr dieses Konvoluts aus der Bibliothek des Königshauses Hannover nach Niedersachsen ist nicht nur für die Forschung zur niedersächsischen Landesgeschichte von großer Bedeutung. Dass diese Dokumente des vielfältig in die europäische Geschichte eingebundenen Welfenhauses künftig auch digital der Öffentlichkeit und Wissenschaft zur Verfügung stehen, dürfte Forscher weltweit aufmerksam machen. Der Erwerb bindet sich zudem wunderbar in das Projekt Marienburg 2030 ein, dessen Entwicklung die Kulturstiftung der Länder durch die Förderung einer Machbarkeitsstudie und eines Masterplans unterstützt. Das Konvolut dürfte in diesem Zusammenhang für das museale Konzept des nationalen Denkmals Marienburg wertvolle Hinweise liefern.“

Bei der sogenannten Hofbibliothek handelt es sich um Manuskripte, grafische Kunstwerke und historische Drucke aus den Registraturen und Privatbibliotheken der Könige von Hannover und ihrer direkten Nachkommen. Ein Großteil des Konvoluts stammt mit großer Wahrscheinlichkeit aus der Originalausstattung des Schlosses Marienburg bei Hannover. Die Manuskripte stammen von Angehörigen des europäischen Hochadels, von Rechtsgelehrten, Historikern, Schriftstellern, Pastoren und Musikern.

Das Bibliotheks- und Archivgut umfasst Objekte aus der Zeit von König Ernst August (1771–1851) bis zu seinem Enkel Herzog Ernst August von Cumberland (1845–1923) und zeugt von der vielfältigen Einbindung des Welfenhauses in die europäische Politikgeschichte. Teil des Konvoluts sind auch viele eigenhändige Briefe, Texte, Zeichnungen, Reisetagebücher und Alben von zahlreichen Mitgliedern der hannoverschen Welfenfamilie, etwa des letzten hannoverschen Kronprinzen Ernst August, der britisch-hannoverschen Könige Georg III. und Georg IV. sowie des letzten hannoverschen Königs Georg V., aber auch der Königinnen Friederike, Schwester der Königin Luise von Preußen, und Marie, der Bauherrin der Marienburg.

Der Ankauf steht in Zusammenhang mit dem Projekt „Marienburg 2030”, dessen Ziel es ist, das Schloss, seine Geschichte und Ausstattung wissenschaftlich und museal zu erfassen und zu entwickeln. Von 2020 bis 2022 hat die Kulturstiftung der Länder die Erarbeitung einer Machbarkeitsstudie für den Masterplan gefördert, seit 2022 fördert die sie die Erarbeitung des Masterplans selbst. Auf der Grundlage des Masterplans soll die Welfenburg in Pattensen bei Hannover als Gesamtkunstwerk wissenschaftlich, kuratorisch und konservatorisch erschlossen und der Öffentlichkeit präsentiert werden.

Die Bibliothek befand sich bis 1999 in Privatbesitz der Nachfahren der Könige von Hannover und gelangte nach ihrer Veräußerung zuletzt an ein Antiquariat in Boston (USA). Sie wird künftig im Niedersächsischen Landesarchiv – Außenstelle Pattensen, im Schloss Marienburg sowie in der Gottfried Wilhelm Leibniz-Bibliothek aufbewahrt und im musealen Kontext der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden.

Weitere Förderer: Niedersächsischen Ministeriums für Wissenschaft und Kultur, Stiftung Niedersachsen

Mit Klick auf [„Video starten“] stimmen Sie zu, dass [YouTube] Cookies setzt und personenbezogene Daten erhebt, welche ggf. in Drittländer übertragen werden, die kein mit der EU vergleichbares Datenschutzniveau aufweisen. Weitere Informationen finden Sie in unserer Datenschutzerklärung.