Erwerbungsförderung

„Saturn und Ops“ zurück in Dresden

Die Staatlichen Kunstsammlungen Dresden erwerben die Skulpturengruppe „Saturn und Ops“, geschaffen nach 1715 von Paul Heermann (1673-1732). Paul Heermann gehört neben Balthasar Permoser (1651-1732) zu den bedeutendsten Bildhauern am Dresdener Hof unter August dem Starken (1670-1733).

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Wir freuen uns, dass mit dem Ankauf die Skulpturengruppe „Saturn und Ops“ von Paul Heermann zurückkehrt an die Wirkungsstätte des Künstlers. Eine so große Barockskulptur von derartiger Qualität wird heute nur noch selten auf dem Kunstmarkt angeboten. Umso wichtiger ist es, dass sie nun für Dresden gesichert werden konnte. Heermann war von außerordentlicher Bedeutung für den sächsischen Hof. In den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden kann nun – mithilfe der Neuerwerbung – die gesamte Bandbreite von Heermanns Schaffen präsentiert werden.“

Die Skulpturensammlung vor 1800 der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (SKD) konnte nun nach jahrelangen Bemühungen die mythologisch-allegorische Figurengruppe „Saturn und Ops“ des Dresdener Hofbildhauers Paul Heermann aus dem englischen Kunsthandel erwerben. Heermann gehörte zu den prägenden Künstlern des sächsischen Hofes und arbeitete unter anderem auch an der Ausstattung des Dresdner Zwingers mit. Die SKD besitzen bereits sechs Werke von Paul Heermann, allerdings keine Gruppe dieser Größe.

Heermann schuf im 18. Jahrhundert die Darstellung von Saturn und seiner Gefährtin Ops – gemeinsam waren die beiden die Regenten des Goldenen Zeitalters. Die Figurengruppe ist nicht signiert, doch lässt sie sich aufgrund des Vergleichs mit anderen, von Heermann signierten und datierten Werken sicher dem Bildhauer zuschreiben. Die aus weißem Marmor gefertigte und allansichtige Gruppe mit Sockel ist 139,5 cm hoch, 66 cm breit und 53 cm tief.

Der gute Erhaltungszustand der Skulpturenoberflächen zeigt, dass die Gruppe für den Innenraum geschaffen und dort aufbewahrt worden war. Ihr Entstehungskontext ist noch nicht geklärt, seit spätestens 1809 und bis 2008 gehörte sie zur historischen Ausstattung des Rittergutes Lucklum in Niedersachsen. Ihr dortiger letzter Eigentümer Wolfram von Henninges gab sie 2008 zur Versteigerung an das Auktionshaus Schloss Ahlden. Von 2008 bis 2011 befand sich Heermanns Skulpturengruppe in einer Brüsseler Kunsthandlung und anschließend in der Kunsthandlung Tomasso, Leeds und London. Die SKD haben die Skulpturengruppe nun von der englischen Kunsthandlung erworben. Damit kehrt die seit 2008 außerhalb Deutschlands aufbewahrte Skulptur nach Sachsen zurück.

Weitere Förderer: Ernst von Siemens Kunststiftung, Rudolf-August Oetker-Stiftung, Förderverein Raffaello e. V., Freundeskreis Paragone Dresden e. V.

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