Preisverleihung in Berlin

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Bei der Preisverleihung des bundesweiten Wettbewerbs „Schulen kooperieren mit Kultur“ der Kulturstiftung der Länder im Berliner Konzerthaus wurden 27 innovative Kooperationsprojekte von Schulen und ihren Kulturpartnern prämiert. Insgesamt fließen in diesem Jahr Preisgelder in Höhe von 31.000 Euro an erfolgreiche kulturelle Bildungsprojekte aus neun Bundesländern. Spitzenreiter mit acht Gewinnerprojekten im Wettbewerb ist das Land Nordrhein-Westfalen, gefolgt von Bayern und Berlin mit je sechs Preisträgern. Ein Preis ging jeweils nach Bremen, Hessen, Niedersachsen, Rheinland-Pfalz, Sachsen und ins Saarland.

Zum 7. Mal rief die Kulturstiftung der Länder im Rahmen ihrer Bildungsinitiative Kinder zum Olymp! gemeinsam mit der Deutsche Bank Stiftung zum Wettbewerb auf, mit großer Resonanz: Mehr als 850 allgemeinbildende Schulen – von der 1. Klasse bis zur Oberstufe – haben sich mit innovativen Projekten aus den Sparten Bildende Kunst/Architektur/Kulturgeschichte, Musik, Musiktheater, Film/Fotografie/Neue Medien, Tanz, Theater und Literatur um die begehrten Auszeichnungen beworben. Bundespräsident Christian Wulff ist Schirmherr der Bildungsinitiative Kinder zum Olymp!, die sich als Protagonistin der kulturellen Bildung zum Motor für kreative Kooperationsprojekte zwischen Kultur und Schule entwickelt hat.

Nach dem künstlerischen Auftakt von MobileDance aus Berlin mit Ausschnitten aus der generationsübergreifenden Tanzproduktion „Between the Bricks“ wurden die mit jeweils 1.000 Euro dotierten Preise an die 26 Preisträger überreicht und der Sonderpreisträger ausgezeichnet. „Es muss nicht immer ein spektakulärer Event mit einem Riesenbudget sein!“, erklärte KIKA-Moderator Juri Tetzlaff, der als Laudator bei der Veranstaltung mitwirkte. Gesucht waren übertragbare Projekte, die sich nachhaltig im Schulalltag verankern lassen.

Die 27 Preisträger kommen aus Gymnasien, Grund- und Hauptschulen sowie aus Gesamt- und Förderschulen. Vergleichbar breit ist das Spektrum bei den Kooperationspartnern: Der Künstler aus der Nachbarschaft der Schule war ebenso beteiligt wie das Staatstheater, die Gemeindebibliothek oder die Jugendmusikschule vor Ort.

In einzigartiger Weise trafen beispielsweise im generationsübergreifenden Kunstprojekt „Menschen malen Menschen“ aus Bayern Hauptschüler und Bewohner eines Seniorenheims aufeinander: Im künstlerischen Dialog von Jung und Alt entstanden auf Leinwand berührende gegenseitige Porträts der Schüler und Senioren. Mit dem Film-Projekt „Romeo und Julia Remix“ übertrugen 18 Schülerinnen und Schüler der Alfred-Nobel-Sekundarschule die berühmte Liebesgeschichte des elisabethanischen Zeitalters in ihren Kiez Berlin-Neukölln – es entstand eine Kurzfilmserie von hohem Unterhaltungswert.

Der mit 5.000 Euro dotierte Sonderpreis der Deutsche Bank Stiftung ging in diesem Jahr erstmalig ins Ausland. Die Deutsche Schule Shanghai wurde als „Schule mit dem überzeugendsten Kulturprofil“ geehrt. In Kooperation mit verschiedenen Partnern setzten sich 400 Schüler vom Kindergarten bis zur 12. Klasse über ein Jahr künstlerisch, philosophisch oder naturwissenschaftlich intensiv mit der Frage „Was ist Zeit?“ auseinander. „Die Deutsche Schule Shanghai zeigt mit ihrem Projekt ‚Zeit’ vorbildlich, wie kulturelle Bildung ganzheitlich in den Schulalltag integriert werden kann“, so Dr. Tessen von Heydebreck, Vorstandsvorsitzender der Deutsche Bank Stiftung.

Neben dem Anstieg der Teilnehmerzahlen zeichnet sich beim Wettbewerb eine weitere positive Tendenz ab: Immer mehr Wettbewerbsteilnehmer erreichen die Endrunde bei Kinder zum Olymp!, das Niveau der künstlerischen Projekte hat sich über die letzten Jahre merklich verbessert. Die sieben unabhängigen Spartenjurys setzen sich jeweils aus einem Fachpädagogen, einem Schüler, einem Künstler beziehungsweise einem Vertreter einer Kulturinstitution zusammen.

Die Geschichte von Kinder zum Olymp! ist seit der Gründung im Jahr 2003 eine Erfolgsgeschichte: steigende Teilnehmerzahlen, die Auszeichnung als „Ausgewählter Ort 2008“ im Rahmen von „Deutschland – Land der Ideen“, die Empfehlung des Wettbewerbs durch die Kultusministerkonferenz und nicht zuletzt die vielen phantasievollen Projekte und das wachsende Engagement von Schulleitungen, Lehrern, Künstlern und kulturellen Einrichtungen, das die Initiative weiterhin bei der Verwirklichung ihres Ziels bestärkt: „Wir werden so lange zum Wettbewerb aufrufen, bis es gelungen ist, ein dauerhaftes und flächendeckendes Angebot an kreativen, künstlerischen Projekten für alle Schülerinnen und Schüler zu sichern“, erklärte Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder.