Gestatten, Suermondt! Sammler, Kenner, Kunstmäzen
Was 1854 in Paris mit dem Erwerb eines Ölgemäldes von Jacob van Ruisdael begann, entwickelte sich zu einer großen Leidenschaft des Aachener Großindustriellen Barthold Suermondt (1818 –1887): Immer auf der Suche nach veritablen Raritäten und exklusiven Kunstschätzen, trug der Kunstkenner im Laufe seines Lebens eine vielfältige Kollektion zusammen, die zeitweise rund 700 Gemälde und Zeichnungen umfasste. Nicht nur sein geschultes Auge und sein hoher Anspruch sicherten die herausragende Qualität der Sammlung, sondern auch das treffsichere Gespür für vielversprechende Newcomer der Kunstwelt; so war er etwa ein früher Förderer des Künstlers Jan Vermeer. Dem mondän auftretenden Geschäftsmann war es immer ein Anliegen, seine erstandenen Kostbarkeiten der Öffentlichkeit zugänglich zu machen, weshalb er Kunstinteressierte einlud, die Sammlung in seinem Aachener Wohnhaus in der Adalbertstraße zu begutachten und zu bewundern. In seiner Rolle als erfolgreicher Wirtschaftsmagnat und ambitionierter Kunstliebhaber prägte Suermondt die Kunst- und Kulturlandschaft seiner Stadt. Wenige Jahre vor seinem Tod vermachte er schließlich sein Lebenswerk dem städtischen Museum. Dieses trägt nicht nur den Namen des Stifters, es widmet ihm nun anlässlich seines 200. Geburtstags eine eigene Schau. Für die Ausstellung finden auch einstige Schenkungen des Sammlers an die Berliner Gemäldegalerie und das Kupferstichkabinett ihren Weg zurück in die Säle des Aachener Museums und ergänzen die hauseigene Sammlung. 60 Gemälde sowie 22 Zeichnungen, darunter Meisterwerke von Hans Holbein, Rembrandt van Rijn, Frans Hals und vielen mehr, erwarten die Besuchenden. Die Kulturstiftung der Länder fördert die Ausstellung.