Frieden. Von der Antike bis heute

Frieden ist aktueller denn je zuvor. In einer Zeit, in der die Menschen hier in Deutschland auf über 70 Jahre Frieden und bereits auf über 25 Jahre deutsche Wiedervereinigung zurückblicken, gibt es in der Welt mehr als 200 gewaltsam ausgetragene Konflikte mit Hunderttausenden Opfern jährlich.

In einem einzigartigen Schulterschluss haben sich erstmals fünf museale Institutionen in Münster in einer mehrjährigen Zusammenarbeit zusammengetan, um die Ausstellung „Frieden. Von der Antike bis heute“ (28. April bis 2. September) zu realisieren. Gemeinsam stellen das Archäologische Museum der Universität Münster („Eirene / Pax – Frieden in der Antike“), das Bistum Münster („Frieden. Wie im Himmel so auf Erden?“), das Kunstmuseum Pablo Picasso Münster („Picasso – Von den Schrecken des Krieges zur Friedenstaube“), das Stadtmuseum Münster („Ein Grund zum Feiern? Münster und der Westfälische Frieden“) und das LWL-Museum für Kunst und Kultur („Wege zum Frieden“) die große und vielschichtige Geschichte des Friedens in vielen seiner kulturellen Facetten dar. Die Ausstellung steht unter der Schirmherrschaft von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und ist ein Beitrag zum Europäischen Kulturerbejahr.

Frank Druffner, kommissarischer Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder, sagte: „Eine Ausstellung zum Thema Frieden ist in Münster hervorragend verortet. Und sie passt  man kann hinzufügen: leider – in eine Zeit, in der der innere und äußere Frieden stark gefährdet ist. Die Kulturstiftung der Länder hat das Projekt gefördert, um das fast selbstverständlich gewordene, aber höchst fragile Phänomen in den Fokus einer Themenausstellung zu rücken.“

Vor 400 Jahren brach der Dreißigjährige Krieg aus, er wurde vor 370 Jahren mit dem Westfälischen Frieden beendet. Und vor 100 Jahren endete der Erste Weltkrieg. 2018 ist ein besonderes Jubiläumsjahr. Frieden war und ist zu allen Zeiten eine der größten Sehnsüchte des Menschen. Frieden gehört zu den höchsten Gütern, nach denen die Menschen streben. Frieden ist im Allgemeinen mehr als nur die Abwesenheit von Krieg oder Gewalt. In der Geschichte der europäischen Kulturen kennen Gesellschaften den Frieden in sehr unterschiedlichen Formen, und doch verbinden Menschen in seinem Kern dieselben Eigenschaften von der Antike bis heute. Fast immer erlebt man ihn in der dynamischen Beziehung zu Krieg und Gewalt.

Aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchtet die fünfteilige kunst- und kulturgeschichtliche Ausstellung das Thema über einen Zeitraum von mehr als zwei Jahrtausenden mit hochrangigen Exponaten aus deutschen und internationalen Sammlungen. Aus unterschiedlichen Richtungen kommend und in dem Bewusstsein, Gemeinsames zu schaffen wurden jeweils eigene thematische Profile in den fünf Ausstellungen erarbeitet.

Die Ausstellung wird unterstützt von der Kulturstiftung der Länder, der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien, des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, der Kunststiftung NRW, der Stiftung Kunst³ für das LWL Museum für Kunst und Kultur, der Sparkasse Münsterland Ost, der Friede Springer Stiftung und weiteren Förderern.