Feierliche Übergabe der Sammlung Sternweiler
Eine der weltweit bedeutendsten Privatsammlungen zur Kulturgeschichte der Homosexuellen – die Sammlung Sternweiler – konnte für das Schwule Museum Berlin mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder und zahlreicher privater Spender gesichert werden.
Die Sammlung Sternweiler, die der Museumsmitbegründer Dr. Andreas Sternweiler über viele Jahre zusammengetragen hat, besteht aus ca. 6.000 einzelnen Objekten und Konvoluten, darunter Gemälde, Zeichnungen, Drucke, Skulpturen, Fotografien und Dokumente, die für zukünftige Ausstellungen des Museums und die wissenschaftliche Arbeit eine reiche Quelle bieten werden.
Das Schwule Museum, das bisher vornehmlich den Zeitraum nach 1950 darstellen konnte, erwirbt mit der Sammlung nun auch Objekte und Werke vom 16. bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts. Neben wichtigen Werken der homoerotischen Kunst, beispielsweise von Ferdinand Flohr, Paul Höcker oder K. Oechsler, finden sich in der Sammlung Fotografien und Dokumente zur Sozialgeschichte der Homosexuellen in Deutschland zwischen 1880 und 1950, rare Zeitschriften und Dokumente der Schwulenbewegung der 1920er Jahre in Berlin und grafische Arbeiten von und nach Marten van Heemskerck, Michelangelo, Rubens, Pietro Testa, Hans von Marées, Ludwig Hofmann, Lovis Corinth, Max Slevogt u.v.a.
Auch Nachlässe, beispielsweise des Künstlers Richard Grune, gehören zur Sammlung Sternweiler.
Das Schwule Museum wurde 1985 gegründet, hat seit 1988 feste Ausstellungsräume in Berlin-Kreuzberg und präsentiert in wechselnden Ausstellungen die Vielfalt homosexuellen Lebens, seit 2004 auch mit einer Dauerausstellung „Selbstbewusstsein und Beharrlichkeit“ zu 200 Jahren Geschichte der Homosexuellen unter Schirmherrschaft des Regierenden Bürgermeisters von Berlin Klaus Wowereit.
Zur feierlichen Übergabe sprechen u.a. Isabel Pfeiffer-Poensgen, Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, André Schmitz, Staatssekretär für Kultur des Landes Berlin und Dr. Andreas Sternweiler.
Kontakt zum Schwulen Museum, Sekretariat: 030/69 59 90 50