Heim ins Kulturdenkmal

Zwischen Leipzig und Halle liegt in einer Auenlandschaft das Dorf Ermlitz. 1771 erwarb der Leipziger Jurist, Ratsherr und Bürgermeister Heinrich Friedrich Innozenz Apel (1732–1802) dort das Rittergut Ermlitz als Sommersitz. Kulturhistorische Bedeutung erlangte das Haus in der Zeit von August Apel (1771–1816), als Carl Maria von Weber, Friedrich de la Motte-Fouqué oder Friedrich Rochlitz zu den Gästen des Hauses zählten. Bei Sohn Theodor (1811–1867) war es Jugendfreund Richard Wagner, der häufig in Ermlitz anreiste. Das Herrenhaus mit seinen zahlreichen Nebengebäuden befand sich bis zur Enteignung durch die Bodenreform 1945 im Besitz der Familie Apel. 2001 konnte es durch den letzten Nachkommen der Familie zurückerworben werden. Seit 2002 bemüht sich die Apelsche Kulturstiftung unter seinem Vorsitzenden Gerd-Heinrich Apel mit großem Engagement um die innere und äußere Wiederherstellung des Gutsensembles Ermlitz.

Der ursprüngliche Bau des Hauses soll auf die Zeit um 1700 zurückgehen. Am heutigen Herrenhaus lassen sich aber – trotz der teilweise fehlenden Stuckaturen – leicht die Bauformen des Barocks und Rokokos ablesen. Der schlichte, zweigeschossige und neunachsige Bau wird im Zentrum durch einen Mittelrisalit mit Volutengiebel betont und von einem Mansarddach überfangen. Die den Giebel schmückenden Vasen wurden jüngst wieder aufgestellt. In der Beletage findet sich eine Enfilade von fünf Räumen, von denen u.a. der Weiße Saal und der Rote Salon mit um 1770 gemalten Leinwandtapeten dekoriert sind. Diese werden von der Hochschule für bildende Künste Dresden vor Ort konserviert und restauriert.

Der Fayence-Ofen im Herrenhaus Ermlitz muss dringend restauriert werden.
Der Fayence-Ofen im Herrenhaus Ermlitz muss dringend restauriert werden.

Zur Ausstattung des Herrenhauses Ermlitz gehörten in diesen Räumen zwei Fayence-Öfen – ebenfalls aus der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Der ursprünglich im Roten Salon aufgestellte Ofen (in weiß und „caput mortuum“, ein Rötlich-Violett) wird nun aus Schloss Molsdorf bei Erfurt zurückgegeben, wo er sich in umgebauter Form bis heute erhalten hat (unsere historische Aufnahme zeigt den Roten Salon mit Leinwandtapeten und rechts den Fayence-Ofen). Ein denkmalpflegerisches Gutachten zeigt, dass die noch vorhandenen Segmente unvollständig und teilweise beschädigt sind. Für die Bergung des Ofens, die Nachfertigung fehlender Teile und Ausbesserung der Glasurfehlstellen sowie für die Aufstellung werden nun dringend Spenden benötigt. Die Wiederaufstellung des Ofens im Roten Salon soll im Zusammenhang mit der Rückkehr der restaurierten Leinwandtapeten erfolgen, da nach deren Anbringung eine erneute Staubbelastung durch weitere Arbeiten unbedingt verhindert werden muss. Tragen Sie mit Ihrer Spende für die Restaurierung und Aufstellung des historischen Heizkörpers zur weiteren Vervollständigung der Räume des Herrenhauses Ermlitz bei!