Ein kleiner Vierbeiner ist der große Star der aktuellen Ausstellung im Braunschweiger Herzog Anton Ulrich-Museum, denn im Vorfeld erwies sich die „Studie eines sitzenden Hundes“ als bislang unbekannter Rembrandt. Das illustre Tier befindet sich in bester Gesellschaft: Nahezu 200 Blätter von Meistern wie Albrecht Dürer, Peter Paul Rubens, Caspar David Friedrich, Paul Cézanne oder Joseph Beuys wurden für die Schau aus der ca. 15.000 Zeichnungen umfassenden Sammlung des Braunschweiger Kupferstichkabinetts ausgewählt. Nun laden Skizzen, Entwürfe und ausgereifte Bildkompositionen den Betrachter ein, der Stift- und Federführung berühmter Künstler zu folgen.

Rembrandt Harmensz. van Rijn, Studie eines sitzenden Hundes, um 1637; Herzog Anton Ulrich Museum Braunschweig; © C. Cordes

Albrecht Dürer, Thronsessel für Kardinal Matthäus Lang, Erzbischof von Salzburg, 1521; Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Paul Cézanne, Porträtskizzen seines Sohnes Paul, 1877/82; Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Giorgio Vasari, Jupiter und Neptun, 1557/58; Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Ernst Ludwig Kirchner, Liegende junge Frau, 1912; Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Paul Klee, Bildnis einer kühlen Frau, 1919; Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Blick in das Labor der Zeichnung, Herzog Anton Ulrich-Museum; © C. Cordes

Die Ausstellung spannt einen Bogen über gut 600 Jahre europäischer Kunstgeschichte und stellt anhand von Highlights die verschiedenen Kunstepochen vom Mittelalter bis zur Gegenwart vor. Dabei wird auch der Bedeutung der Zeichnung im Wandel der Zeiten – z.B. in der Romantik oder im geteilten Deutschland des 20. Jahrhunderts – nachgespürt. Zum Schluss kann der Besucher im „Labor der Zeichnung“ selbst zum Meister werden: Hier bietet ein mit Sockeln, Antikenkopien und Sitzgelegenheiten ausgestatteter Zeichenraum die Möglichkeit zum Posieren und Studieren, Probieren und Schraffieren. Die erste große Sonderausstellung in den stark erweiterten Räumlichkeiten des Herzog Anton Ulrich-Museums, das im Oktober 2016 nach grundlegender Sanierung wiedereröffnet werden konnte, wird von der Kulturstiftung der Länder unterstützt.