Was wurde aus…?
Seit 35 Jahren fördert, entwickelt, berät und begleitet die Kulturstiftung der Länder im Auftrag der 16 deutschen Länder Projekte und Initiativen in den Bereichen Kunst und Kultur, die gesamtstaatlich bedeutsam sind. Eine ihrer Kernaufgaben ist die Förderung des Erwerbs von Kulturgut, das für das kulturelle Selbstverständnis und gesellschaftliche Zusammenleben der Menschen in Deutschland einen hohen Wert besitzt. Dabei ist die Erwerbung aber kein Selbstzweck. Ziel solcher Förderungen ist, dass diese Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht, vermittelt und erforscht werden; dass sie Wirkung entfalten. Sie erzählen regionale oder überregionale Geschichte, sie vermitteln Standpunkte, Techniken, Biografien oder Provenienzen. Oder sie regen Forschung an und finden ihren Niederschlag in Publikationen, wissenschaftlichen Arbeiten oder Filmen, die im Fernsehen oder auf Filmfestivals von einem breiten Publikum wahrgenommen werden.
Auf den folgenden Seiten sehen Sie, wie es mit der Geschichte einiger Objekte weitergegangen ist, nachdem ihr Ankauf von der Kulturstiftung der Länder gefördert wurde.
Die Abenteuer des Alexander von Humboldt – wie der berühmteste deutsche Forschungsreisende zum Comic-Helden wurde
Anlässlich des 250. Geburtstags Humboldts im Jahr 2019 schuf die Humboldtexpertin Andrea Wulf eine beeindruckende Graphic Novel zu Humboldts Südamerikaexpedition, mit Zeichnungen der New Yorker Illustratorin Lillian Melcher. Mit farbenprächtigen Zeichnungen und spannenden Details erzählt die Graphic Novel „Die Abenteuer des Alexander von Humboldt“ von Humboldts Entdeckungen in Südamerika, von Begegnungen mit Indigenen und seiner Fahrt auf dem Orinoco. Grundlage für die Graphic Novel waren unter anderem Humboldts Tagebuchaufzeichnungen, Kupferstiche, präparierte Pflanzen und Landkarten.
2013 hatte die Staatsbibliothek zu Berlin mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder diese „Amerikanischen Tagebücher“ von Alexander von Humboldt erworben. Seitdem wurden die Bücher digitalisiert und immer wieder einzelne Seiten im Stabi Kulturwerk, dem Museum der Staatsbibliothek, ausgestellt. Im Dezember 2022 waren Humboldts Reisetagebücher Teil der ZDFinfo Doku-Serie „Mythos – Die größten Rätsel der Geschichte“.
„Auf das Zusammenwirken der Kräfte, den Einfluß der unbelebten Schöpfung auf die belebte Tier- und Pflanzenwelt, auf diese Harmonie sollen stets meine Augen gerichtet sein.“ So schrieb es Alexander von Humboldt 1799, als er den Atlantik überquerte, auf dem Weg nach Amerika. Von 1799 bis 1804 reiste Humboldt (1769 – 1859) durch Südamerika. Seine Erlebnisse während der insgesamt 1.748 Reisetage hielt er auf knapp 4.000 beschriebenen Blättern fest. Humboldt skizzierte die Fische im Orinoco, berichtete von Moskitoplagen und über seine Besteigung des Vulkans Chimborazo.
Jennifer Scheibel (JS) ist Mitarbeiterin der Kommunikationsabteilung der Kulturstiftung der Länder.
Werfen Sie einen Blick in die Graphic Novel „Die Abenteuer des Alexander von Humboldt“.