Die Bernsteinsammlung der ehemaligen Preussag AG – aus der die TUI AG hervorgegangen ist – findet ein bleibendes Zuhause im Deutschen Bernsteinmuseum der Stadt Ribnitz-Damgarten. Die Kulturstiftung der Länder fördert den Ankauf mit 336.666,67 Euro.
Dazu Prof. Dr. Frank Druffner, stellvertretender Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Die Kulturstiftung der Länder hat den Ankauf der Bernsteinsammlung intensiv begleitet und freut sich daher besonders, dass diese nun – auch dank der von ihr in Auftrag gegebenen Gutachten, die die Grundlage für den Ankauf legten – dauerhaft im Deutschen Bernsteinmuseum präsentiert werden kann. Damit möchten wir auch dazu beitragen, Ribnitz-Damgarten langfristig als musealen Standort und als Stätte der Forschung zu stärken.“
Die Sammlung umfasst mehr als 250 Exponate, die die Geschichte des Ostseeraums und Ostpreußens widerspiegeln und nun für die Stadt Ribnitz-Damgarten gesichert werden konnten.
Der erworbene Bestand umfasst neben prähistorischen Exponaten aus den Anfängen der Bernsteinkunst auch bedeutende Zeugnisse der barocken Kunst mit höfischer Provenienz sowie Kleinkunstwerke und Volkskunst ostpreußischer Herkunft aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Damit dokumentiert die Sammlung eindrücklich die künstlerische Auseinandersetzung mit dem baltischen Bodenschatz. Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde die Sammlung um ideologisch aufgeladene Objekte ergänzt und als Wanderausstellung zu Propagandazwecken in allen Teilen Europas gezeigt – Bernstein sollte als „deutsches Gold“ international bekannt gemacht werden. Die Objekte, die einen nationalsozialistischen Bezug aufweisen, werden auf der Grundlage eines wissenschaftlichen Konzepts bei ihrer Präsentation angemessen kontextualisiert werden. Das Deutsche Bernsteinmuseum ist sich seiner Verantwortung und seines historischen Vermittlungsauftrags bewusst.
Mit der dauerhaften Aufnahme in das Deutsche Bernsteinmuseum kann die historische Entwicklung der Bernsteinkunst am Museumsstandort Ribnitz-Damgarten nicht nur der Forschung, sondern auch der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die Sammlung bedeutet eine wesentliche Erweiterung der kulturhistorischen Bestände des Museums und gibt Anlass zu einer Neugestaltung der Dauerausstellung.
Weitere Förderer: Land Mecklenburg-Vorpommern, Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien, Ostdeutsche Sparkassenstiftung und Stiftung der Sparkasse Vorpommern