Erwerbungsförderung

SLUB und TU Dresden gründen Deutsches Archiv der Kulinarik

Die Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB) und die Technische Universität (TU) Dresden gründen in Dresden das Deutsche Archiv der Kulinarik.

Das Archiv zur Geschichte der Kochkunst, der Tafel- und Esskultur in Deutschland soll in den kommenden Jahren erweitert und die Forschung zu diesem Thema ausgebaut werden. Kern des Bestands ist die Sammlung Birsner, deren Erwerbung die Kulturstiftung der Länder im vergangenen Jahr mit 100.000 Euro gefördert hat.

Dazu Prof. Dr. Markus Hilgert, Generalsekretär der Kulturstiftung der Länder: „Dass die Kulturstiftung der Länder Kultureinrichtungen, Archive und Bibliotheken bei der Erwerbung von herausragenden Kulturgütern fördert, hat den Sinn, dass sie erhalten bleiben und der Öffentlichkeit und der Forschung zugänglich gemacht werden. Im Deutschen Archiv der Kulinarik findet die Sammlung Birsner den bestens geeigneten Sammlungszusammenhang, in dem sie nun in Veranstaltungen und online präsentiert, vermittelt und weiter erforscht wird. Ich gratuliere der SLUB und der TU Dresden zur heutigen Gründung.“

In den vergangenen Jahren hat die SLUB zahlreiche Bücher, Handschriften und Menükarten sowie Zeitschriften, Gebrauchsgrafiken, Fotografien und elektronische Medien zur Kochkunst und -geschichte erworben. Darunter der Nachlass des Gastronomiekritikers Wolfram Siebeck (1928-2016), die Bibliotheca Gastronomica von Walter Putz (1924-2015), die Sammlung des ersten deutschen 3-Sterne-Kochs Herbert Schönberner (*1940), sowie die von Lothar Eiermann (*1945).

Im Februar 2021 erwarb die SLUB mit Unterstützung der Kulturstiftung der Länder die Kulinaria-Sammlung von Ernst Birsner (1935-2015). Der Maître de cuisine im Kochstudio des Burda-Verlages begann in den 1950er Jahren, Kochbücher zu sammeln. Sein Nachlass, eine der größten Privatsammlungen zur Geschichte der Kulinarik im deutschen Raum, besteht aus ca. 50.000 Objekten, darunter 11.000 Bücher, geschätzte rund 40.000 historische Speise- und Menükarten von Höfen, Luxusschifffahrten und Sterne-Restaurants sowie Manuskripte, Geschäftskarten und Weinetiketten. Teil der Sammlung sind Menü- und Speisekarten deutscher und europäischer Fürsten- und Königshäuser aus dem 19. und dem frühen 20. Jahrhunderts von beispielsweise Kaiser Wilhelm II. aus seinem Exil in Doorn und der englischen Königin Elisabeth II. aus dem Jahr 1959. Im Zusammenhang mit dem Ankauf der Sammlung Birsner durch die SLUB hat die Kulturstiftung der Länder Speisen daraus nachgekocht: www.kulturstiftung.de/speisen-wie-die-koenige-geschichte-der-kochkunst/

Das Deutsche Archiv der Kulinarik soll nun kontinuierlich weiterentwickelt, digitalisiert und wissenschaftlich erschlossen sowie in einem Kulinarik-Portal weltweit online zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus sind Veranstaltungen und Ausstellungen geplant.

Weitere Förderer der Sammlung Birsner: Rudolf-August-Oetker-Stiftung

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